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Die Klage / Rudolf Alexander Schröder
![]() Nun geht der Jammer Die Not, die Schande Durch Haus und Kammer, Durch Markt und Lande; Zerbricht die Städte, Die klugerbauten, Ruhm, Ränk und Räte, Darauf, wir trauten. In Graus und Aschen, Vom Strahl getroffen, Das frevle Haschen, Das dreiste Hoffen. Nun müsst ihr tragen, Was andre litten, Verlorne Klagen, Verworfne Bitten, Verfehltes Lieben, Verwirkte Treue, Der nichts geblieben Als Schmach und Reue Vergebnen Grämens, Das keiner segnet, Voll stummen Schämens, Dem Zorn begegnet. Wir wurden Meister Und blieben Toren, Die Höllengeister Ans Licht beschworen; Der Trotz wollt's wenden Mit Lug und Truge Und muss doch enden Nach Recht und Fuge. Das freche Prahlen Des Übermutes, Geseufz und Qualen Vergossnen Blutes, Geschrei und Zähren, Ihr müsst sie gelten; Da frommt kein Wehren, Da hilft kein Schelten. Wo wollt ihr hausen? Wo wollt ihr hinnen? Habt Hasser draussen Und Henker drinnen, Da Burg und Bürger Sich nichts mehr bürget, Der Mord den Würger Im Nacken würget. Verstrickt im Knäuel Der Schadenfrone, Dir selbst zum Greuel, Der Welt zum Hohne, Sieh all das Deine Ins Elend wandern. Ja, Deutschland, weine, Ja, lacht, ihr andern! Greetz Aaron |