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#1
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Da möchte ich mal folgendes in die Runde werfen: Die Schuhe werden in der dritten Welt produziert, weil es da preiswerter ist. Die Leute dort sind bereit preiswert zu arbeiten - zugegeben tun sie das, da sie das Geld brauchen, und glücklich müssen sie ja auch nicht zwingendermassen sein. Aber welche Schandtat begeht Nike, wenn die Schuhe dort produziert werden, wo es am preiswertesten ist? Menschliche Arbeit ist eine Ressource, genau so wie das Leder der Schuhe. Warum sollte Nike teures Leder kaufen, wenn ein preiswertes der gleichen Qualität vorhanden ist? Ich sehe das Problem nicht: Natürlich ist es für westliche Verhältnisse eine unangenehme und schlecht bezahlte Arbeit, aber wenn die Leute dazu bereit sind - ich meine, es wird ja wohl ein Manager mit Peitsche und Revolver durch die Altstadt laufen und Menschen zum Arbeiten in den Fabriken zwingen.
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I ELUCIDATE THE TRUTH OF A CASE FROM NOW ON! |
#2
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Ich bin da eher ein Anhänger derer, die die Theorie vertreten, dass dieser "Effekt Globalisierung" ein natürlicher und auch unvermeidlicher ist, weil er ein fester Bestandteil in der Entwicklung der Menschheit ist. Also sowas wie die Entwicklung des einfachen Handelns, die des Geldes als Zahlungsmittel, die Erschaffung der Zeitzonen usw.
Da ist die Globalsierung der Wirtschaft nur ein normaler Effekt der Entwicklung der Menschheit. Diese Entwicklungen bilden auch theoretisch Grundlagen für die mögliche Entwicklung möglichen ausserirdischen intelligenten Lebens. Aufhalten kann man solche Entwicklungen meist nie, nur verlangsamen. Oder man nimmt Umwege in der Entwicklung in Kauf. Junker |
#3
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eben, die Globalisierung ist nur der erste Schritt.
Ich träume ja immer noch von einem Weltstaat(enbund), aber ich denke das werde ich nicht mehr erleben ![]() |
#4
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Zitat:
Natürlich halte ich die Globalisierung grundsätzlich für keine schlechte Sache. Ich freue mich eine Banane kaufen zu können, aber ich bin durchaus bereit, dafür einen gerechten Preis zu zahlen. Mir gefällt der Gedanke nicht, dass zahllose Menschen ausschließlich für die "erste Welt" arbeiten müssen und dadurch zu "fast-Sklaven" werden.
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#5
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maxl, mal ganz ehrlich: Ist Nike (ich bleib jetzt einfach mal bei diesem Beispiel) Schuld an deren Hunger? Die bieten Arbeitsplätze zu den Konditionen abc an, und diese Arbeitsplätze werden angenommen. Die Schuhe sind besser an die westliche Welt zu verkaufen, also verkauft man einen Grossteil der produzierten Schuhe dort. Nike ist keine Sozialeinrichtung, sondern denkt vom Profit ausgehend, und genau das würde ich auch tun.
SonMokuh: Richtig. Da scheint irgendjemand an der Spitze etwas richtig gemacht zu haben, wenn er sich praktisch auf seinem Geld ausruhen kann, oder? Ich würds genau so tun. Am Aktienmarkt kauft ja auch keiner teuer ein und verkauft billig, oder?
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#6
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Die Globalisierung scheint aber hier in Deutschland nicht so gut zu funktionieren.
Dabei denke ich in erster Linie an die vielen Arbeitslosen. Das sind nicht alles Faulpelze. Um mal beim Bier zu bleiben. Wir hatten hier mal 11 Brauereien, die nach und nach geschluckt wurden. Jetzt sind es noch nicht mal mehr eine Hand voll. Die Arbeitsplätze wurden aber nicht erhalten. Der deutsche Arbeitsmarkt ist imho sehr stark durch die Globalisierung in Gefahr gebracht worden. |
#7
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Nike ist teilweise an deren Hunger schuld, denn die Wirtschaft diktiert diesen Ländern die Gesetze. "Senkt den Mindestlohn oder wir gehen ins Nachbarland!" "Geht gegen Kinderarbeit vor und wir sind weg!"
Auch in Europa ist es nicht anders. Zahlreiche Firmen wandern in den Osten ab, weil die Lohnnebenkosten dort geringer sind. Wir können diese Kosten ruhig senken, wenn wir wollen, dass sie bleiben - und genau das tuen wir auch. Das ist aber sich nicht im Interesse des Volkes! Es lebe die Globalisierung. ![]() Es ist pure Scheinheiligkeit einfach wegzusehen. Ich weiß, dass meine Arbeitsleistung alleine nie meinen Wohlstand rechtfertigen wird können. Ich weiß von der Ausbeutung der "dritten Welt" und ich bin mir ziemlich sicher, dass sich die meisten Konzerne keine große Mühe geben etwas daran zu ändern. Durch die systematische Einschränkung der Bildung durch Kinderarbeit wird es diesen sogenannten Entwicklungsländern nicht ermöglicht sich zu entwickeln.
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#8
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Zitat:
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SonMokuh™ |
#9
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Ein Effekt der Globalisierung wird oft übersehen: Die Vorherrschaft ovn Großunternehmen. Durch die Globalisierung können Großunternehmen immer billiger produzieren und so kleinere Unternehmen leicht ausstechen. Dadurch sterben die kleineren Unternehmen nach und nach weg wodurch der Mittelstand verschwindet. Das ist eine sehr gefährliche Entwicklung, der nur vorgebeugt werden kann, wenn alle Länder an einem Strick ziehen. Man muss international gültigte Standards und Bestimmungen einführen. Staatliche Intervention in der Wirtschaft ist zwar immer etwas bedenklich, aber ein Mindestmaß muss da sein. Unkontrollierte Globalisierung ist eine Zeitbombe, die uns schnell wieder auf den sozialen Level der industriellen Revolution zurückkatapultieren kann.
Globalisierung an sich ist nichts Schlechtes, aber es müssen meiner Meinung nach schon gewissen Grenzen vorgegeben werden, sonst gerät das Ganze aus dem Ruder.
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ΑΓΕΩΜΕΤΡΗΤΟΣ ΜΗΔΕΙΣ ΕΙΟΙΤΩ. BERGE BRAUCHEN KEINE MENSCHEN!
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#10
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Zitat:
Außerdem ködern solche Länder die Industrie aus z.B. Deutschland mit niedrigen Steuersätzen ( Gibt da ja ein passendes Beispiel dazu. Mir fällt da aber der Name des Landes grad net ein ![]() Der Gewinn an der Produktionsverlagerung geht aber zum größten Teil an die Spitze der Unternehmen, und zwar auf Kosten aller anderen. Also mir kommt das einfach nur als Ausbeutung vor. Ich jedenfalls hab keine Lust, meinen Lebensstandart zurückschrauben zu müssen, um dabei zusehen zu können, wie Unternehmen an der Ausbeutung von Billigarbeitskräften Milliarden mehr verdienen. Ich bin auch kein Gegner des Kapitalismus oder der Marktwirtschaft, aber wenn man einfach nur zusieht und allem seinen Lauf lässt, läuft es 1. auf Monopolisierung und 2. auf eine Klassengesellschaft hinaus. Eben auf eine minimale Oberschicht und eine rießige Unterschicht.
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SonMokuh™ Geändert von SonMokuh (01-06-2004 um 10:22 Uhr). |