#29
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Cesare betrat bedächtig das Schlafgemach des Don. Zuerst blieb er einige Augenblicke an der Tür stehen, dann ging er doch zum Bett und näherte sich der Gestalt, die am Bett des Don kniete und mit dem Oberkörper auf dem Bett lag. Er hielt kurz inne und bemerkte dann, dass die Person schlief. Er berührte sachte ihre Schulter und sie schreckte hoch. Es war Antonella, die Gemahlin des Don. Sie blickte sich zuerst etwas verwirrt um und sah dann Cesare.
Ah, Cesare, ich muss wohl eingeschlafen sein. Es tut mir furchtbar leid, sie jetzt stören zu müssen, Signora, aber da ist ein Mann an der Tür, der dem Don vorgeführt werden möchte. Sag ihm, der Don ist zur Zeit... nicht zu sprechen. Alle Termine werden auf unbestimmte Zeit verschoben. Er soll sagen, wo er zu erreichen ist und der Don wird ihn zu gegebener Zeit kontaktieren. Sehr wohl, Signora. Signora, die Dienerschaft wird schon misstrauisch. Es gibt Gerüchte... Zur Hölle mit den Gerüchten! Aber ihr habt Recht, Cesare. Etwas müssen wir verlauten lassen... nun denn, bringt unter die Leute, dass der Don krank ist und deshalb niemanden empfangen kann. Wie ihr befehlt, Padrona. Antonella blickte zu ihrem Mann, der auf dem Bett lag. Seine weit aufgerissenen Augen, der leicht geöffnete Mund, als wäre er gerade von etwas zutiefst erschrocken. Seine Hände waren total verkrampft. Sie blickte wieder auf das Gesicht... irgendwas stimmte damit nicht... Großer Gott! Sein Haar!! Cesare! Sein Haar!! Es ist weiß geworden! Schneeweiß! Vollkommen aufgelöst sank sie weinend und schluchzend auf dem Bett des Dons zusammen. Cesare blickte vor Schreck erstarrt ebenfalls auf den Don. Was um alles in der Welt geschah hier nur mit seinem Herrn?
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ΑΓΕΩΜΕΤΡΗΤΟΣ ΜΗΔΕΙΣ ΕΙΟΙΤΩ. BERGE BRAUCHEN KEINE MENSCHEN!
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