|
#1
|
||||
|
||||
![]() seit Anfang Jahr habt ihr ja eine MWSt von 20 % - 3 % mehr als vorher. Kann mir jetzt jemand von Euch erklären, wie man auf 3 % Erhöhung kommen kann, wenn vor der Wahl die CDU/CSU 2 % fordert und die SPD 0 %? Ist 3 % ein Kompromis bzw. der Durchschnitt von 0 und 2?
Hat sich da niemande darüber aufgeregt? Mir scheint es fast, als würden alle Deutschen das als Gottgegeben abtun. Wir Schweizer sind ja sehr moderat und friedliebend. Wenn aber unsere Politiker sowas durchziehen würde gäbe es einen Volksaufstand. Wahrscheinlich müssten diese Politiker das Land verlassen oder würden im Gefängnis landen - und in Deutschland passiert nix? Kann das mir als Aussenstehnder mal einer erklären? |
#2
|
||||
|
||||
Nun, Deutschland hatte bislang innerhalb der EU einen der niedrigsten MwSt Sätze... (btw: es sind 19%, nicht 20%).
Sicher ist niemand davon begeistert - aber deswegen gleich einen Volksaufstand zu proklamieren ist doch etwas übertrieben.... ![]()
__________________
Zitat:
|
#3
|
||||
|
||||
ok, 19 - nicht 20 % - aber das ist gar nicht der Punkt (abgesehen davon gibts 8 EU Länder die einen tiefern Satz haben). Mein Hauptproblem ist wie man von Vorschlägen von 0 bzw. 2 % plötzlich auf einen "Kompromiss" kommt mit 3.
Wenn es 1, 1.5 oder vielleicht sogar 2 gewesen wären ok - aber 3? Bin ja sonst alles ander als ein Linker Wähler - aber die MWSt-Erhöhung war sicherlich unnötig und auch unsozial. Aber wenn sich Politiker halt lange genug einschliessen und sich auf nichts wichtiges einigen können (Gesundheitsreform etc.) kommt halt eine Steuererhöhung dabei raus. Dafür setzt man Kirchhoff auf die Strasse der wahrscheinlich wirklich was gebracht hätte... |
#4
|
||||
|
||||
jetz mal ehrlich wann merkst du die 3% mehr? bei 100€ sind es ganz 3€ mehr, da kack ich doch drauf. Klar alle sagen ''§% erhöhen, Skandal brabel brabel brabel'' aber es scheint ja niemanden zu stören, zumindest seh ich keine Anti-MwSt Demonstrationen.
|
#5
|
||||
|
||||
ja klar, 3 % tönt ja niedlich - kann man ja verschmerzen. Wieso dann nicht gleich 4 oder 10 % mehr?
Wie hoch ist das durchschnittliche Haushaltsbudget einer Familie in Deutschland pro Jahr? 20'000 Euro? Keine Ahnung - aber bei 20'000 sind 3 % sind das 600 Euro - jährlich! Und wenn man jeden Euro umdrehen muss sind nochmals 600 weniger ein grosser Einschnitt bzw. eine grosse zusätzliche Belastung. Meiner Meinung nach ist das ein Skandal - auch die Ausnahmen sind ja interessant. Dazu gibt es ein Buch mit (wenn ich es richtig im Kopf habe) 130 Seiten - sowas ist ja absolut intransparent und somit auch wieder unfair. |
#6
|
||||
|
||||
Ahoi Raptor *wink*
Also um es kurz zu machen: Das komplette Steuerrecht (und das ist nicht polemisch gemeint, es ist wirklich das _komplette_) in Deutschland stinkt und fault vor sich hin. Warum sollte da die MwSt eine Ausnahme sein ? Allerdings finde ich es nicht unbedingt einen Skandal. Es ist lange genug erzählt worden, uns fehlt Geld, aber keine Angst, das kriegen wir schon irgendwo her, Steuererhöhungen gibt es nicht. Zumindest nicht direkt. Oder so. Was kam dabei raus ? Rumgestöpsel. Ich habe den Eindruck, viele Menschen gehen das nun mit, auch wenn sie sich natürlich ärgern. Aber angeblich soll ja auch vieles entlastet werden. Waren das nicht die Lohnnebenkosten ? Ich habs ehrlich gesagt vergessen. Ich denke allerdings, wenn das nun nichts bringt, rauchts beim nächsten Mal. Unser großer Kompromiss in Berlin regiert ja leider im Minimalkonsens, daher ist zu befürchten, dass irgendwelche positiven Effekte den Bach runtergehen. Allerdings ist auch nur der normale Satz gestiegen, der ermäßigte bleibt bei 7%.
__________________
Manche Leute sagen, Fußball ist ein Spiel auf Leben und Tod.
Ich mag diese Haltung nicht. Es ist viel ernster als das. |
#7
|
||||
|
||||
wenn ich des richtig in erinnerung hab, hat die CDU/CSU zeitweise auch mal in betracht gezogen die MWST um 4%, also auf 20% zu erhöhen.
|
#8
|
||||
|
||||
hehe Junker - hast schon recht. Bei uns gibt es keine Marmelade - und noch schlimmer, keine Sahne!
Die Marmelade heisst bei uns Konfitüre und die Sahne Rahm - das verkompliziert (und verteuert!) somit natürlich den Ex- und vor allem den Import. Aber dies wird in Kürze geändert. Beim Thema Mc Donalds hast du ebenfalls recht. Es gibt zwar Ketchup und Mayonaise, aber nur gegen Bezahlung! Und auch der Big Mac ist um einiges teurer in der Schweiz als sonstwo - das hat damit zu tun, dass die Lohnkosten bei uns höher sind und vor allem McD Schweiz die Waren von den teuren Schweizer-Bauern bezieht. Was aber wiederum sicherlich nicht kurzfristig (und wahrscheinlich gar nie) geändert wird ist das was saemikneu hier behauptet. Es ist das Ziel, die Ausnahmen bei der MWSt zu verringern - aber sicherlich nicht dadurch Güter des täglichen Bedarfs auf welcher der geringere Ansatz angewendet wird dadurch zu verteuern. Das gewisse Firmen und auch Privatpersonen wenig bis fast gar keine Steuern zahlen hat mit dem Steuerwettbewerb zu tun. Wenig Steuern ist aber wiederum immer noch besser als gar keine Steuern (wenn sie auswandern). Aber das wäre wiederum ein ganz anderes Thema und ich denke, wir sollten beim Thema Mehrwertsteuer bzw. Umsatzsteuer bleiben, das ist schon kompliziert genug. Geändert von raptorsf (10-01-2007 um 10:24 Uhr). |
#9
|
||||
|
||||
Zitat:
Wie war das noch mit der Bierdeckelsteuererklärung. Ich weiß nicht wie Euch es geht, aber das Steuerrecht zu vereinfachen empfinde ich als äußerst sinnvoll. Aber nein, wenn die Presse den Vergleich ins lächerliche zieht, dann muss es ja Unsinn sein. - Aber jetzt hier über das deutsche Steuerrecht lamentieren. Wie hieß der Herr der mitteilte, dass einfach jeder 25%-30% an Abgaben abführt? Egal was er verdient ohne große Abschreibungsmöglichkeiten, das war der Absturz der CSU/CDU und natürlich die Versenkung desjenigen, der die Aussage an die Öffentlichkeit brachte. Wäre es sinnvoll? -Ja- Will das jemand hören? - Nein - Wobei ich mich frage, was daran so tragisch wäre? Zahlen die Kleinen und Mittelständischen nicht so oder so schon mehr an Steuern und Abgaben???? Aber nein, es wurden böse Zahlen mit dem noch wahlfeindlicheren Wort Steuern in Verbindung gebracht. Und dann sooo klasse Aussagen, bei den Steuern muss man schwarz arbeiten, da haut es mir vollkommen den Draht aus der Mütze. Schon mal drüber nachgedacht, dass durch das Geld, das dem Staat dadurch flöten geht, wieder die Abgaben erhöht werden, da die Ausgaben vorhanden sind und irgendwer muss Sie ja zahlen. - Klar, dann arbeite auch schwarz. - Sicher, nur wenn ich normal arbeite, dann habe ich eine 50-60 Stunden-Woche, wenn ich dann zu Hause bin, habe ich bestimmt Lust noch etwas anderes nebenzu zu machen um mich mit Schwarzarbeit über Wasser zu halten, da mein Gehalt dafür draufgeht, die Ausgaben der Allgemeinheit zu finanzieren. Tolle Idee ![]() Das erinnert mich an den Kabaretisten Pispers. Der Staat hat Schulden, es fehlt an allen (Lehrer, Polizisten, Pflegepersonal, Strassenbau) und das würden die Deutschen gerne mit Steuersenkungen finanzieren. Noch bessere Idee ![]() "Nur so zu Info das Geld aus den Steuern frist der Herr Steinbrück nicht selbst. Euch interessiert für welchen Deppen Ihr Steuern zahlt? - Schon mal in den Spiegel geschaut?" (Pispers) Klar werden mit den Steuern auch Müll finanziert, aber der Großteil kommt dann doch irgendwie der Allgemeinheit zu Gute. Zitat:
![]() Und da soll ich mich über 3 % MwSt-Erhöhung auf Luxusgüter aufregen (wobei das für mich die einzig sozial gerechte Steuer ist, denn wer sich viel leisten und somit kaufen kann, zahlt mehr steuern) ![]() ![]() ![]() So das war mein Wort zum Sonntag, auch wenn es Mittwoch ist und danke an alle, die sich das wirklich durchlesen bevor sie antworten.
__________________
![]() _______________________________________________________________ "Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen: es muß anders werden, wenn es gut werden soll."(Georg Christoph Lichtenberg *1742 †1799) "Demokratie ist die Notwendigkeit, sich gelegentlich den Ansichten anderer Leute zu beugen." (Winston Churchill *1874 †1965) "Zwei Monologe, die sich gegenseitig immer und immer wieder störend unterbrechen, nennt man eine Diskussion." (Charles Tschopp *1899 †1982) Geändert von LordMordred (10-01-2007 um 11:14 Uhr). |
#10
|
||||
|
||||
mit mit dem meisten einverstanden was Du sagst ausser mit dem:
Zitat:
Ueber MWSt-Erhöhungen lachen sich die Reichen schlapp - die begrüssen das sogar. Dann wird nämlich die progressive Einkommenssteuer weniger erwähnt' denn die tut weh, nicht die MWSt. |
#11
|
||||
|
||||
Mal abgesehen, das du ein µ falsch rechnest mit deiner Märchensteuer (ca. 12,93 € mehr), dann muss man sich eben ein Bett für 90 € kaufen.
Aber wir sind uns doch einig, dass derjenige der viel ausgibt, auch mehr Märchensteuer bezahlt. Ebenso ist es unbestritten, das alles Lebensnotwendige (und nein auch für mich als ITler ist Fernsehen und PC nicht lebensnotwendig) nach wie vor mit einem Märchesteuersatz von 7% beaufschlagt ist. So, das bedeutet doch, wenn ich es mir leisten könnte mein Schlafzimmer oder Wohnzimmer für 10.000 € neu einzurichten, zahle ich 1596,63€ an Märchensteuer. Jemand der sich für diese Einrichtung eben nur 2000€ an Ausgaben leisten kann, zahlt 319,32€. --> Derjenige der mehr Geld hat zahlt mehr, das empfinde ich als Gerecht. Was du willst ist, dass derjenige der mehr Einkommen hat nicht nur mehr Geld zahlt, sondern gleich in einer anderen Kategorie an Zahlungen fällt, hat für mich nicht mit Gerechtigkeit, sondern mit einer Suche nach einer Melkkuh zu tun. IRONIE: (Der folgende Text enthält Ironie)
Sorry, aber ich kann nicht wirklich nachvollziehen, was du Härteres gegenüber der besserverdienenden Bevölkerung durchziehen willst, als Ihnen einfach die Möglichkeiten der ganzen Abschreibungen zu nehmen. Damit lässt sich dann so einiges finanzieren.
__________________
![]() _______________________________________________________________ "Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen: es muß anders werden, wenn es gut werden soll."(Georg Christoph Lichtenberg *1742 †1799) "Demokratie ist die Notwendigkeit, sich gelegentlich den Ansichten anderer Leute zu beugen." (Winston Churchill *1874 †1965) "Zwei Monologe, die sich gegenseitig immer und immer wieder störend unterbrechen, nennt man eine Diskussion." (Charles Tschopp *1899 †1982) Geändert von LordMordred (10-01-2007 um 13:04 Uhr). Grund: Beim Beispiel noch mit 16% gerechnet und dann verbessert |