Die Tendenz ist auch in anderen Berufen zu erkennen: In der Werbebranche (in der ich viele Jahre gejobbt habe) sind solche Arbeitszeiten wie eingangs beschrieben durchaus auch nicht unüblich, je nachdem, wie weit oben die Agentur in der Liste der Konkurrenten steht. Gesetzlich ist in Deutschland sowas eigentlich nicht möglich, aber die Cheffes verfahren nach dem einfachen Prinzip: Überstunden kriegt niemand bezahlt, das kann sich die Firma nicht leisten. Wer aber keine Überstunden, auch spätabends und am Wochenende schiebt für ein *wichtiges* Projekt (alle Projekte sind wichtig in einer Agentur), dem wird früher oder später entweder eine Abfindung gezahlt, damit er/sie geht (bei hochkarätigen Mitarbeitern), der Lehrvertrag wird nicht auf eine zeitweise oder feste Anstellung ausgedehnt, Mittelklasse-Mitarbeitern wird 'aus betrieblichen Gründen' gekündigt (was heutzutage vor jedem Arbeitsgericht Bestand hat, angesichts der fortdauernden wirtsch. Depression in D-land).
Was derzeit weltweit um sich greift (Beispiele vom "asiatischen Tiger" laß ich jetzt mal aus Platzgründen weg), ist das Resultat einer wachsenden Überbevölkerung in Kombination mit einer Form des Kapitalismus, deren Wachstumspotenzial endlich ist, da man nie berücksichtigt hat, daß die fortschreitende Technologie die Arbeitsplätze derart reduzieren würde. My two cent.
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