Ich bin noch nicht überzeugt davon, daß du böse bist Redbasti.
Schließlich ist alles Gute eine Entäußerung, eine Leistung für andere, dei einem dann selbst fehlt. In Zeit, In Geld oder Kraft gemessen.
Wenn ich einem Bettler 100 Euro schenke, habe ich 100 weniger und muß dafür arbeiten.
Deshalb kann ein Einzelner auch nicht ganz Afrika ernähren, weil das über seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit geht. Keiner kann unbegrenzt gut sein, weil er dabei drauf ginge.
Man muß sich also überlegen, wieweit man gehen will.
Ich übernehme Verantwortung für meine Freunde, aber ich kann nicht alle hungernden Neger in Afrika durchfüttern.
Sowas ist auch eher Aufgabe der Staaten und auch hier muß man darauf achten, daß sich die afrikanischen Diktatoren davon nicht nur goldene Wasserhähne kaufen.
Letztlich müssen sich diese Völker ihre Freiheit selbst erobern. Sie kann ihnen nicht von außen gegeben werden und Europa kann auch nicht ganz Afrika durchfüttern. Diese Leute müssen ihre politische Situation in den Griff kriegen, dann läuft es auch mit der Wirtschaft. Schließlich ist Afrika fruchtabrer als Europa. Ich meine, die können aufgrund des Klimas zwei oder drei Ernten pro Jahr einfahren!
Wichtig ist es erst einmnal, das Böse zu vermeiden, das weitere ist dann eine persönliche fakultative Leistung. Soll heißen, niemand muß sein Geld spenden.
"Ein guter Mensch sein! Ja, wer wär's nicht gern?
Sein Gut den Armen geben, warum nicht?
Wenn alle gut sind, ist Sein Reich nicht fern
Wer säße nicht sehr gern in Seinem Licht?
Ein guter Mensch sein? Ja, wer wär's nicht gern?
Doch leider sind auf diesem Sterne eben
Die Mittel kärglich und die Menschen roh.
Wer möchte nicht in Freud und Eintracht leben?
Doch die Verhältnisse, sie sind nicht so!"
(Brecht: Dreigroschenoper)
Geändert von Churchill (21-07-2004 um 23:48 Uhr).
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