Nix Peace Frank
jetzt kommts dicke für
Rotkäppchen!
Rotkäppchen für Informatiker
Es war ein mal ein süsses Mädchen, dass immer ein Käppchen aus rotem Samt trug. Aufgrund dieses Attributes erhielt es einen Assign unter dem symbolischen Namen "Rotkäppchen". Eines Tages sprach die Mutter:
"Rotkäppchen, die Gesundheit deiner Grossmutter hat einen Interrupt bekommen. Wir müssen ein Batchprogramm entwickeln und zur Grossmutter bringen, um das Problem zu lösen. Verirre dich jedoch nicht im Wald der alten Sprachen, sondern gehe nur strukturierte Wege. Nutze dabei immer eine Hochsprache der 4. Generation, dann geht es der Grossmutter schnell wieder gut. Und achte darauf, dass dein Batchprogramm transaktionsorientiert ist, damit es die Grossmutter nicht noch mehr belastet."
Da der Weg zum Haus der Grossmutter reentrant war, traf Rotkäppchen den bösen Wolf. Er verhielt sich sehr benutzerfreundlich, hatte im Background jedoch schon einen Abbruch programmiert. Während Rotkäppchen einen GOTO ins Blumenfeld machte, ging der Wolf mittels DMA zur Grossmutter und vereinnahmte sie unverzüglich mit einem Delete. Ohne einen Waitstaite einzulegen, gab er sich den Anschein kompatibel zu sein und nahm die logische Sicht der Grossmutter an.
Dann legte er sich an ihren Speicherplatz. Kurz danach lokalisierte auch Rotkäppchen die Adresse der Grossmutter und trat in den Speicherraum. Vor Installation des Batch-Programmes machte Rotkäppchen sicherheitshalber einen Verify und fragte:
"Ei Grossmutter, warum hast du so grosse Augen ?" - "Weil ich zufriedene Endbenutzer gesehen habe."
"Ei Grossmutter, warum hast du so grosse Ohren ?" - "Damit ich die Wünsche der User besser verstehen kann."
"Ei Grossmutter, warum hast du so ein entsetzlich grosses Maul?" - "Damit ich dich besser canceln kann!" Sprach's und nahm das arme Objekt als Input. Nach einem Logoff aktivierte der Wolf seinen Bildschirmschoner, ging in den Stand-by-Modus über und begann laut zu schnarchen. Als der Jäger auf seinem Loop durch den Wald an der Domain der Grossmutter vorbeikam, sah er durch ein Window den Wolf im Speicherplatz liegen.
"Finde ich dich hier du alter Hacker" sprach er, "ich habe lange nach dir gescannt!" Als Kenner der strukturierten Analyse folgerte er sofort, dass nach Regeln der Boolschen Algebra der Pointer der Grossmutter einzig auf den Bauch des Wolfes gerichtet sein konnte. Er nahm seinen Parser, teilte den Bauch des Wolfes in mehrere Sektoren und machte, welch Freude, Grossmutter und das Rotkäppchen wieder zu autonomen Modulen.
Als Input für den leeren Storage Device des Wolfes nahmen sie viele kilobyte Steine und beendeten die Operation mit einem Close.
Als der Watchdog des Wolfes ihn warmstartete, verursachte ihm sein dermassen expandierter Hauptspeicher solche Schreib-Lesefehler, dass er an einem Fatal Memory Error jämmerlich zugrunde ging. Da waren alle vergnügt und das Batchprogramm konvertierte die Grossmutter in ihren ursprünglichen Status.
Rotkäppchen aber dachte: "Du willst dein Lebtag nie wieder einen GOTO machen, sondern nur noch strukturierte Wege gehen, wie dir's die kontextsensitive Hilfe der Mutter geboten hat."
Rotkäppchen im Paragraphendschungel
Als in unserer Stadt wohnhaft ist eine Minderjährige aktenkundig, welche infolge ihrer hierorts üblichen Kopfbedeckung gewohnheitsrechtlich Rotkäppchen genannt zu werden pflegt. Vor ihrer Inmarschsetzung wurde die R. seitens ihrer Mutter über das Verbot betreffs Verlassens der Waldwege auf Kreisebene belehrt. Sie machte sich infolge Nichtbeachtung dieser Vorschrift straffällig und begegnete beim Überschreiten des diesbezüglichen Blumenpflückverbotes einem polizeilich nicht gemeldeten Wolf ohne festen Wohnsitz.
Dieser verlangte in unberechtigter Amtsanmaßung Einsichtnahme in den zum Transport von Konsumgütern dienenden Korb und traf zwecks Tötungsabsicht die Feststellung, dass die R. zu ihrer Großmutter eilends war. Da bei dem Wolfe Verknappungen auf dem Ernährungssektor vorherrschend waren, beschloss er, bei der Großmutter der R. unter Vorlage falscher Papiere vorsprachig zu werden. Da dieselbe wegen Augenleidens krank geschrieben war, gelang dem Wolf die diesfällige Täuschungsabsicht, worauf er unter Verschlingung der Bettlägrigen einen strafbaren Mundraub ausführte. Bei der später eintreffenden R. täuschte er seine Identität mit der Großmutter vor, stellte der R. nach und durch Zweitverschlingung derselben seinen Tötungsvorsatz unter Beweis.
Der sich auf einem Dienstgang befindliche Förster B. vernahm verdächtige Schnarchgeräusche und stellte deren Urheberschaft seitens des Wolfsmaules fest. Er reichte bei seiner vorgesetzten Dienstelle ein Tötungsgesuch ein, welches zuschlägig beschieden wurde. Daraufhin gab er einen Schuss ab auf den Wolf. Dieser wurde nach Infangnahme der Kugel ablebig. Die Beinhaltung des Getöteten weckte in dem Schussabgeber die Vermutung, dass der Leichnam Personen beinhalte. Zwecks diesbezüglicher Feststellung öffnete er ihn unter Zuhilfenahme eines Messers und stieß hierbei auf die noch lebende R. nebst Großmutter. Durch die unverhoffte Wiederbelebung bemächtigte sich der beiden Personen ein gesteigertes, amtlich nicht erfassbares Lebensgefühl. Der Vorfall wurde von den Brüdern Grimm zu Protokoll gegeben.
Rotkäppchen auf Amtsdeutsch
Im Kinderanfall unserer Stadtgemeinde ist eine hierorts wohnhafte, noch unbeschulte Minderjährige aktenkundig, welche durch ihre unübliche Kopfbekleidung gewohnheitsrechtlich Rotkäppchen genannt zu werden pflegt. Der Mutter besagter R. wurde seitens ihrer Mutter ein Schreiben zustellig gemacht, in welchem dieselbe Mitteilung ihrer Krankheit und Pflegebedürftigkeit machte, worauf die Mutter der R. dieser die Auflage machte, der Großmutter eine Sendung von Nahrungs- und Genußmitteln zu Genesungszwecken zuzustellen: Vor Ihrer lnmarschsetzung wurde die R. Seitens ihrer Mutter über das Verbot betreffs Verlassens der Waldwege auf Kreisebene belehrt. Dieselbe machte sich infolge Nichtbeachtung dieser Vorschrift straffällig und begegnete beim Übertreten des amtlichen Blumenpflückverbotes einem polizeilich nicht gemeldeten Wolf ohne festen Wohnsitz.
Dieser verlangte in gesetzwidriger Amtsanmaßung Einsichtnahme in das zu Transportzwecken von Konsumgütern dienende Korbbehältnis und traf in Tötungsabsicht die Feststellung, daß die R. zu ihrer verschwägerten und verwandten, im Baumbestand angemieteten Großmutter eilend war. Da wolfseits Verknappungen auf dem Ernährungssektor vorherrschend waren, faßte er den Entschluß, bei der Großmutter der R. unter Vorlage falscher Papiere vorsprachig zu werden.
Weil dieselbe wegen Augenleidens krank geschrieben war, gelang dem in Freßvorbereitung befindlichen Untier die diesfallsige Täuschungsabsicht, worauf es unter Verschlingung der Bettlägerigen einen strafbaren Mundraub zur Durchführung brachte, Ferner täuschte das Tier bei der später eintreffenden R. seine Identität mit der Großmutter vor, stellte ersterer nach und in der Folge durch Zweitverschlingung der R. seinen Tötungsvorsatz erneut unter Beweis.
Der sich auf einem Dienstgang befindliche und im Forstwesen zuständige Waldbeamte B. vernahm Schnarchgeräusche und stellte deren Urheberschaft seitens des Tiermaules fest. Er reichte bei seiner vorgesetzten Dienststelle ein Tötungsgesuch ein, das dortseits zuschlägig beschieden und pro Schuß bezuschußt wurde. Nach Beschaffung einer Pulverschießvorrichtung zu Jagdzwecken gab er in wahrgenommener Einflußnahme auf das Raubwesen einen Schuß ab. Dieses wurde in Fortführung der Raubtiervernichtungsaktion auf Kreisebene nach Empfangnahme des Geschosses ablebig.
Die gespreizte Beinhaltung des Totgutes weckte indem Schußgeber die Vermutung, daß der Leichnam Menschenmaterial beinhalte. Zwecks diesbezüglicher Feststellung öffnete er unter Zuhilfenahme eines Messers den Kadaver zur Totvermarktung und stieß hierbei auf die noch lebhafte R. nebst beigehefteter Großmutter. Durch die unverhoffte Wiederbelebung bemächtigte sich beider Personen ein gesteigertes, amtlich nicht zulässiges Lebensgefühl, dem sie durch groben Unfug, öffentliches Ärgernis erregenden Lärm und Nichtbeachtung anderer Polizeiverordnungen Ausdruck verliehen, was ihre Haftpflichtigmachung zur Folge hatte. Der Vorfall wurde von den kulturschaffenden Gebrüdern Grimm zu Protokoll genommen und starkbekinderten Familien in Märchenform zustellig gemacht.
Wenn die Beteiligten nicht durch Hinschied abgegangen und in Fortfall gekommen sind, sind dieselben derzeitig noch lebhaft.