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Alt 09-01-2004, 12:54
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Junker Junker ist offline
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Junker ist...
Schon recht lustig wie oft gemeint wird, dass die Schweiz keine Armee braucht und für den Fall dessen, dass es "Arbeit" für eine Armee gäbe die Nachbarn doch da seien. Also sparen wir unser Geld und lassen im Notfall die anderen ihre über Jahrzehnte ausgebildete und ausgerüstete Armee bei uns die Arbeit machen...
Drehen wir den Spiess etwas um. Jemand sprach von wegen in 50 Jahren sei das Wasser wichtig. In Deutschland gibt es dann zu wenig davon, in der Schweiz gibt es genug davon. Warum sollte Deutschland dann nicht einfach das Wasser der Schweiz für sich in Anspruch nehmen, wie jetzt einige Argumentieren, dass sie in Notfällen, wo ihre arme Schweiz in Gefahr läuft aufhört zu bestehen, einfach die Armeen der Nachbarn in Anspruch nehmen könnten....?
Die Schweiz ist gross genug und hat genügend wirtschaftliche Stärke, dass sie sich nicht nur eine eigene Armee leisten kann, sie sollte ebenfalls wie das kleine Belgien Auslandseinsätze übernehmen. Verantwortung übernehmen im Ausland. Dazu beitragen, dass das Leid in der gesamten Welt kleiner wird. Nicht nur sich hinter den eigenen Bergen verstecken und sagen "Die anderen machen das schon! Wir sind hier umringt von vielen Freunden, die uns helfen, wenn wir Hilfe brauchen." Klingt eigentlich recht feige....
Die Armee müsste aus folgenden Gründen erhalten bleiben:
- Aufrechterhaltung des Ausbildungsstandes. Wenn jetzt alle Soldaten entlassen werden und man merkt in 20 Jahren, dass man eine Armee braucht und keiner mehr da ist, der weiss, wie man mit einem G36 umgeht hat man echt verloren... Soll man dann zum Gegner sagen "Wart noch eben 2 Jahre, dann haben wir wieder eine Armee und wir treffen uns dann nochmal, OK?"
- Fortbildung der Armee. Die Armee immer auf den Stand der aktuellen Technik halten und die Techniken erproben und neue der Armee übergeben. Wenn nicht, siehe oben...
- Instandhaltung der Kasernen und Verteidigungsanlagen. Schweiz hat viele Bunkeranlagen uns Systeme, die wenn sie verlassen werden verfallen können und dann für einen Ernstfall nicht mehr zur Verfügung stehen können. Nur genutzte Anlagen werden auch entsprechend gepflegt und immer weiter modernisiert.
- Notfallzustand. Erdbeben mit Zentrum in Zürich. Angenommener Fall. Klar wird das THW und was die Schweizer alles zu bieten haben dahinschicken, um zu helfen. Aber die Ordnung ist in dem Moment zusammengebrochen. Die Polizei wäre damit überlastet. Also schickt man die Armee in das Krisengebiet, um die Ordnung zu wahren. Plünderungen zu verhindern usw. Ebenfalls wäre das ein Fall, wenn irgendwie ein 100000 Mann starker Aufstand des Schweizer Kuhmelkerverbandes übergrosse Dimensionen annimmt und die alles kurz und klein schlägt kann die Armee eingesetzt werden, um das Land vor Inneren Gefahren zu schützen. Wer möchte schon eine Diktaktur der Melker haben?

Zum Abschluss noch etwas zu dem "Im 2. WK war die Schweiz so neutral wie die Gletscher talabwerts wandern." Auf Phoenix kam vor einiger Zeit eine Dokumentation, wo sie die schlimmen Taten der Schweiz im 2. WK dokumentierten. Über die Schweiz rollten nachts ganze Güterloks mit italinischen Juden. Über Schweizer Territorium. Das möchte heute sicher keiner hören. Und was da alles mit den Geldern der Juden gemacht wurd hätten nicht nur die schweizer Bänker wissen müssen, sondern auch die Regierung. Aber die waren geldgeil. Kaum zu glauben, dass keiner fragte woher wohl die ganzen Goldzähne stammten, die als Zahlungsmittel in die Schweiz gebracht wurden.... Nur 2 Beispiele von mehreren. Ich denke jeder hat an seiner Geschichte zu knabbern. Also lasst bitte diese "die Deutschen stehen in der Welt schlecht da" usw. Bringt nichts.

Und wer meint, dass Österreich 1806 nur mit dem Finger schnippen musste, damit Napoleon aus der Schweiz abzieht, sollte doch mal im Geschichtsunterricht mit seinem Finger schnipsen und den Lehrer fragen, wie das da nun wirklich war zu den grossen napoleonischen Kriegen.

Junker
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Verdammt, wurde aber auch Zeit.
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