Ferrari-Teamchef Jean Todt hat Michael Schumacher eine öffentliche "Liebeserklärung" gemacht und seinen Superstar aufgefordert, seinen noch drei Jahre laufenden Vertrag unbedingt zu erfüllen. "Und denk dran: Wir haben bis 2006 unterschrieben. Ich erwarte noch drei Helme", schrieb der Franzose dem sechsmaligen Formel-1-Weltmeister in einem Offenen Brief, den das Hamburger Magazin "MAX" in seiner aktuellen Ausgabe veröffentlicht hat.
Michael Schumacher bedankt sich bei seinem Chef traditionell nach jeder Saison für die vom ganzen Team geleistete Arbeit, indem er dem Franzosen seinen Rennhelm schenkt. Die beiden Protagonisten des Ferrari-Teams verbindet fast ein Vater-Sohn-Verhältnis. Seit seinem Wechsel zur Scuderia im Jahr 1996 hat der Kerpener alle Höhen und Tiefen bei dem Traditions-Rennstall aus Maranello erlebt.
"Du hast uns förmlich angesteckt mit deinem unbändigen Siegeswillen. Diese Zeit zwischen Zweifel und Kampfeslust hat uns zusammengeschweißt", schrieb Todt: "Unser Verhältnis, zunächst rein beruflich, entwickelte sich zu einer Freundschaft. Heute verbindet uns eine fast familiäre Nähe."
Todt verdankt seine inzwischen unumstrittene Position bei der Scuderia Ferrari vor allem den Erfolgen Michael Schumachers. Der 34-Jährige hat in 193 WM-Rennen 70 Siege eingefahren. Sechs WM-Titel sieht Todt gar als "Rekord für die Ewigkeit". Seine Professionalität wurde Schumacher, der mit seiner Familie in der Schweiz lebt, oft als "Kälte" ausgelegt.
Doch Todt sieht das anders: "Du bist ein treuer Freund. Es gibt Menschen, die sagen, du seist kalt, distanziert. Ich kenne dich anders. Als jemanden, der Menschen respektiert. Der da ist, wenn er gebraucht wird. Meist im Stillen." In den gemeinsamen Familien-Urlauben im Winter ist Spaß Trumpf. "Ich liebe es, wenn du versuchst, mich, der doch keinen Alkohol mag, mit Schnaps abzufüllen", gestand Jean Todt und gab zu: Vor der neuen Saison sind alle Ferraristi schon wieder "aufgeregt wie kleine Kinder und nervös wie Rennpferde".
Das war doch immer mein Reden, das Schumi nicht arogant ist, wie viele meinen
Alles auf Rot