Thema: Raf
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Alt 14-10-2003, 17:35
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NodMot NodMot ist offline
Yuris Leibwache

 
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Zitat:
Original geschrieben von elmoero00
@nodmot

wurde ya schon von z.b. chaos gesagt.
es gab zeugen und beweise die für eine hinrichtung sprechen.
selbst wenn es von den bullen nicht geplant war(was ich aber auch nen bissel bezweifel)kann es doch immer mal passieren, das
einem überforderten bullen die nerven reissen.
ich finds irgendwie blöd, wenn man sagt, nur weils bullen waren sind sie unschuldig.
Ich habe nirgendwo gesagt, daß sie unschuldig sind, nur weil es "Bullen" sind, aber:
In einer Demokratie ist jeder unschuldig, bis dessen Unschuld eindeutig bewiesen wurde. Ich persönlich war nicht dabei, also muß ich den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft glauben.
Dann sind das keine "normalen Bullen", denen mal schnell die Nerven reißen, die sind auf solche Einsätze spezialisiert, psychologisch geschult und müssen auch mit Opfern in der eigenen Einheit rechnen. Das schliesst natürlich nicht aus, daß dennoch jemand überreagiert, aber es minimiert das Risiko.
Zu den Augenzeugen (u. a. die Kioskfrau):
Die waren teilweise einigermassen weit weg, die Blickwinkel auch nicht immer die besten. Wäre es nicht auch möglich, daß er sich selbst erschossen hat, während die Beamten versucht haben, ihn festzunehmen. Ist die Kioskfrau so abgebrüht, daß sie, wenn scharf geschossen wird, vermummte Beamte mit gezogenen Waffen rumlaufen (die von ihr in dieser Situation sicherlich nicht direkt als Polizisten erkennbar sind), etc. die ganze Zeit konzentriert dem Geschehen folgt (ich stelle mir beim normalen Zivilisten eher eine Art Panikreaktion/ein in Deckung gehen vor) und dabei auch haargenau sieht, wer den Schuß abgegeben hat, ob der Schuß erfolgte, unmittelbar, bevor der Zugriff war, oder mehr oder minder gleichzeitig, oder kurz danach ? Dann hätte sie keine Kioskbesitzerin/-Mitarbeiterin werden sollen, dann hätte sie ganz andere Talente.
Was IMHO auch noch gegen die Hinrichtung spricht:
Es wurden anfangs als Möglichkeiten genannt, daß er entweder von den Beamten aus naher Distanz erschossen wurde, oder, daß er sich, als er keinen Ausweg mehr hatte, selbst gerichtet hat. Auf die Zeugenbefragung der Beamten, ob sie gesehen hätten, daß sich Grams selbst erschoß, haben sie wohl geantwortet, daß keiner von ihnen gesehen hat, daß er selbst abgedrückt hat. Warum nicht, wenn man einen Kollegen decken will ? Die Kugel war sicherlich aus seiner eigenen Waffe, selbst, wenn man ihn hingerichtet hätte, hätte man diese benutzt, Schmauchspuren hatte er auch an den Händen und erfahren genug, den Einschußwinkel so zu wählen, daß es wie ein Selbstmord aussieht, sollten sie auch sein. Warum nehmen sie also nicht die einfachste Möglichkeit, um sich "reinzuwaschen" und sagen, daß sie genau den Selbstmord von Grams beobachtet hätten ?

Im Übrigen muß ich sagen, daß ich dem Terroristen (ach nein, ist ja nur ein mutmaßlicher) keine Träne nachweine. Wer andere Menschen umbringt, mit einer Waffe rumläuft, direkt das Feuer auf Polizeibeamte eröffnet, ist nicht unbedingt einer, um den ich trauern muß (komisch übrigens, daß so viele die vermeintliche Hinrichtung von dem beklagen, aber niemand das Leben des Beamten, den vielleicht viele schätzen würden, wenn sie mal in einer Geiselnahme wären und aus dieser gerettet würden).

Das soll natürlich nicht bedeuten, daß ich eine Hinrichtung gutheißen würde und in einer Demokratie gehörten solche Beamte natürlich suspendiert und bestraft, gerade weil hier nicht Auge um Auge gehandelt werden darf.

Hätte aber zumindest ein bißchen Verständnis, daß so etwas passiert, was ich aber nicht für Leute habe, die einen Mann umbringen, nur weil er einer großen Bank, oder einer Wiederaufbau-Organisation vorsteht.
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