Einst kannte ich einen Jüngling, der mir wohl ein guter Freund war. Sein Haar war braun und männlich, seine Statur kräftig und sein Gesicht zu einem frohen Lächeln geformt. Sein bronzener Körper reflektierte die Sonne, und sein frohes Gemüt mag wohl dem eines Halbgottes würdig gewesen. Er lebte voller Freude, rannte mit den Böcken, sprang draussen in Freiheit umher, schleuderte den Diskus und den Speer, rang im männlichen Spiele unter seinen gleichen und freute sich seines Lebens.
Doch eines Tages kam das Weib.
Das Weib nahm ihm seinen Geist, bis er nur mehr eine leere Hülle war. Diskus und Speer flogen kaum, wenn er schon mal die Zeit fand, sein braungebrannter Leib war schwarz und staubig geworden, sein Lauf schwer und seine Glieder müde. Ich traf ihn des Morgens mit verquollenen, trauernden Augen, und fragte ihn „Wie ist dein Gesicht nach unten gebogen voll Gram, was passierte, dass du mit schwerem Schritte über den Boden dich schleppst, wo ist deine Freude, dein Leben?“ Und er sprach nur: „Das Weib.“
Ich wusste Bescheid.
Dies war eine wahre Begebenheit, es ist nicht erfunden oder ausgedacht; wer Namen wissen will, nenne ihn einfach „Der Katzendünster“.
Ich werde dieses Manuskript nun in der Tradition von Jürgen von der Lippe schliessen, der auch schon dieses Thema anbrach und am Ende die Frau auf eine Baustelle projizierte; hier noch ein solch ähnliches Szenario von mir zum Schluss.
Stellen sie sich eine Baustelle vor. Staub in der Luft, Lärm und rohe männliche Kraft, die Arbeit liegt geradezu in der Luft. Mit forschem Schritt betritt der Polier die Baustelle; sein enormer Bauch wölbt sich über seine Hose, die Bierflasche hat er noch in der Hand, seinen Helm auf dem Kopf. Er sieht sich auf der Baustelle um und ruft seinen Leuten zum Gruss zu: „Na, ihr Lieben?“ Dann beginnt er mit der Arbeit, in der Mittagspause trifft er sich mit seinen Arbeitskollegen und packt sein Essen aus. „Na also, Butterbrot mit Almette Schnittlauch! Und ein Salat dazu, und ein Glas Mineralwasser!“ ruft er erfreut, während er beginnt zu essen. Nach dem Mittagessen ruft dann die Natur, und der Polier muss auf die Toilette. Er drückt sich also mit sechs anderen Personen auf das Dixie-Klo, welcher in einer Ecke steht, und verrichtet sein Geschäft. Was die anderen sechs machen, wird nie geklärt.
Bald darauf ruft er einen Arbeiter zu sich: „Günther, komma her. Hömma, Günther, ich will dich ja nicht beunruhigen, aber: du hast fettige Wangen und ein trockenes Gesicht! Günni... du hast MISCHHAUT! ...Et ist nicht wegen mir, aber die Jungs reden schon.“. Anschliessend rülpst er einmal, wobei er sich dezent die Hand vor den Mund hält, und begibt sich mit dem Ruf „Bis Morgen! Hab euch lieb!“ und einem Küsschen auf die Wange eines jeden Arbeiters nach Hause, um zu duschen, sich schön zu schminken und anschliessend noch ins Restaurant zu gehen.
Und extra für SoerenS: es ist nur ein Eumel drin
