Lasst eure kindischen Streitereien sein oder macht das per PN aus, mir egal, aber kommt zurück zum Thema.
Zum Thema:
Das einzige was mich derzeit tröstet, ist dass die USA nicht lange im Irak bleiben werden. Irak wird ein einziger Hexenkessel wenn Saddam erst weg ist und sich herausstellt, dass die Amis beabsichtigen längerfristig im Land zu bleiben. Es gibt da nämlich nicht nur die Spannungen zwischen den einzelnen religiösen Gruppen (Sunniten und Schiiten), sondern auch noch die Kurden. Diese wollen nach der Absetzung Saddams sicher auf einen unabhängigen Kurdenstaat hinarbeiten, das geht aber den Türken gegen den Strich. Die Türken werden wahrscheinlich vorhaben die kurdischen Gebiete im Irak an sich zu binden, deshalb haben die Amis ihnen auch freie Hand im Nordirak gelassen um sie freundlich zu stimmen.
Im Prinzip wird die Situation im Irak letztendlich diesselbe sein wie in Afghanstan. Afghanistan gilt ja offiziell als demokratisiert, befreit und von Karsai (k.A. wie man das schreibt) regiert. in Wirklichkeit sieht es so aus, dass Karsai gerade mal in Kabul mit Müh und Not die Regierungsgewalt inne hat. Im restlichen Afghanistan regieren die einzelnen Warlords.
Da es im Irak nicht wirklich Warlords gibt, wird es um so mehr zu Spannungen zwischen den Interessensgruppen kommen. Und genau inmitten all dieser Konflikte und Reibereien stehen die paar amerikanischen Marines in ihren schmucken Uniformen und dem High-Tech-Kriegsgerät.
Irgendwann werden die Amerikaner sowieso abziehen müssen weil der internationale sowie der nationale Druck zu groß werden. Bis jetzt haben die Amerikaner nicht weniger als folgende Staaten/Gruppierungen gegen sich:
- das "Alte Europa": Deutschland und Frankreich
- Russland (hat von den USA die sofortige Einstellung der Kriegshandlungen verlangt und Konsequenzen angedroht)
- China (siehe Russland)
- arabische "Schurkenstaaten": Iran und Syrien (fühlen sich von amerikanischen Truppen umzingelt und sehen sich bedroht, weil sie befürchten müssen, die nächsten Ziele zu sein)
- die UN und damit einen Großteil der Weltöffentlichkeit
- die Kurden im Irak (weil die Amis den Türken die Generalvollmacht im nördlichen Irak überlassen haben)
- so ziemlich alle fundamentalistischen Terrororganisationen (war im Prinzip schon immer so)
...to be continued
Dagegen haben die USA folgende Staaten auf ihrer Seite:
- Großbritannien (und da auch nur Tony Blair, der Großteil der Bevölkerung ist gegen den Krieg)
- Israel
- Kuwait
- Türkei
- einige international kaum einflussreiche europäische Staaten (Polen, Spanien, etc.)
Die Amerikaner sind also politisch ganz schön ins Abseits geraten udn wenn die nicht bald einlenken werden sie sich auf lange Zeit isolieren und das wird die Supermacht USA nicht überleben. Da helfen nämlich auch keine Interventionen und Drohgebärden mehr. Das wird nur den Terrorismus weiter ankurbeln.
Zum Schluss möchte ich noch Sir Peter Ustinov zitieren:
Zitat:
Terrorismus ist der Krieg des armen Mannes. Krieg ist der Terrorismsu des reichen Mannes.
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