
02-01-2003, 01:05
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Fieser Pappkopp
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So, ich geb euch mal den zweiten Teil.
Ohne Übergang befand sie sich jetzt in Borkien. Sie wusste, dass dieser Ort so hiess, aber sie wusste nicht, woher sie das wusste. Ihr Körper war ganz; sie schwang die Arme herum. Das kleine Mädchen lief weiter durch den Ort. Es war eine seltsame Umgebung, in der sie sich befand: knorrige Wurzeln, so gross wie sie selber, bedeckten den grünen, weichen Boden, und kein Sonnenstrahl schien durch das dichte Blätterdach, das weit über ihr die Sonne abschirmte. Nach kurzem Marsch ereichte sie eine kleine Tür in einer Wurzel. Das Mädchen klopfte an: Welche Wahl hatte sie?
Sofort öffnete sich die Tür, und ein Rabe trat heraus. Jedoch war es kein normaler Rabe: Er war gross wie das Mädchen selber, trug eine Hose und ein sauberes weisses Hemd. Auf dem Kopf hatte er ein Barrett.
"Hallo! Wer bist du denn, junge Dame?"
"Ich bin Julia."
"Und was machst du hier? Das ist nicht unbedingt ein Platz für kleine Mädchen."
"Ich möchte Erdbeeren pflücken." Das stimmte; Sekunden, bevor sie den Satz sprach, stieg in ihr das Verlangen, Erdbeeren zu sammeln.
"Dann nimm doch diese Korb hier mit" sagte der Rabe und reichte ihr einen Bastkorb, den er vom Boden hinter seinem Rücken aufhob.
"Danke."
Der Rabe schloss die Tür und Julia ging weiter. Erdbeeren, Erdbeeren... wo sind nur die Erdbeeren? Sie ging weiter geradeaus, denn eine Richtung war für sie so gut wie jede Andere.
Schon bald trat sie auf weiches Moos, zog ihre Schuhe und Socken aus und lief über das Moos, das ihre Füsse kitzelte. Sie war froh wie noch nie in ihrem Leben.
Plötzlich stand sie auf einer Lichtung und das Moos war fort. Bäume und dichte Wurzeln schlossen sie ringsum fest ein und boten keine Durchgangsmöglichkeit. In der Mitte der Lichtung befand aber befand sich eine einzelne rote Erdbeere, die von einem inneren Licht glühte. Julia sprang vor Freude in die Luft.
Sie jubelte und rannte auf die Erdbeere zu, aber nachdem sie 10 Minuten gelaufen war, war sie noch kein Stück näher gekommen.
Julia runzelte die Stirn und lief noch schneller, aber die Distanz schrumpfte nicht.
Julia verspürte plötzlich einen höllischen Durst.
Sie rannte weiter, immer in Richtung Erdbeere, die nun erstaunlich saftig aussah.
Ihr Mund war staubtrocken, und der Durst wurde immer stärker. Sie lief verzweifelt weiter auf die Erdbeere zu. Schneller und immer schneller wurde sie, als ihr auffiel, dass die Erdbeere direkt neben einem kleinen Tümpel mit kristallklarem Wasser lag; sogar von ihrer Entfernung konnte sie auf den Grund des Tümpels sehen.
Ihre Glieder wurden schwer, und es fiel ihr schwer, an etwas anderes als ihren Durst zu denken.
Sie rannte weiter, aber sie wurde langsamer. Der Schmerz in ihrer Kehle zwang sie auf die Knie, sie lies das Körbchen fallen. Sie wollte zur Erdbeere gelangen, aber sie konnte sich nicht mehr bewegen. Sie hatte keine Kraft.
Zitternd lag sie am Boden. Sie wusste nicht, wie lange sie schon da lag. Ihre Augen waren trüb und sie atmete schwer, als plötzlich ein lautes, undefinierbares Geräusch die Luft erfüllte; es schien, als würde Milliarden von Vögeln gleichzeitig durch die Luft fliegen.
Julia blickte mit letzter Kraft zum Himmel.
Sie sah eine riesige, zerklüftete Hand; ein Fingernagel war so gross wie ihr Kopf, aber eingerissen und blutig. Die ganze Hand war mit Schorf übersäht und trug Schnitte und Stiche zur Schau.
Die Hand griff nach der Erbeere und verschwand wieder nach oben.
Julia stöhnte, als sich ein Schatten in ihre Richtung neigte. Sie blickte sich um und sah, dass die Hand einen Baum entwurzelt hatte, der in ihre Richtung fiel. Mit Getöse brach er durch das Astwerk der anderen Bäume bevor er mit dem Stamm quer über Julias Kopf aufschlug.
Na, schon verwirrt? 
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Zitat:
Zitat von Mokus
PS: Das Loch interressiert mich schon seit 7 Jahren
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I ELUCIDATE THE TRUTH OF A CASE FROM NOW ON!
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