Thema: Sozialismus
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Alt 14-10-2002, 18:40
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Psycho Joker Psycho Joker ist offline
Menefreghista

 
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Zum Thema Kapitalismus:
Reiner Kpaitalismus in seiner Urform wäre das gerechteste Wirtschaftssystem, weil jeder genau das bekommt, was er verdient. Leider ist dieser ideale Kapitalismus in der Realität genausowenig umzusetzen wie der Kommunismus im Sinne Marx'.
Der Kapitalismus scheitert daran, dass bereits die 2. Generation die darin aufwächts durch ihre Eltern einen "Startvorteil" bzw. "Startnachteil" hat.

Die Art Kapitalismus, wie die USA ihn betreiben, nennen Wirtschaftsexperten "Turbo-Kapitalismus". Und dieses Wirtschaftssystem, das im Grunde auf dem Stand der Industriellen Revolution ist, wird früher oder später (eher früher) zum wirtschaftlichen wie sozialen Zusammenbruch der USA führen.

Leider ist Europa teilweise auch auf dem Weg zu genau diesem Wirtschaftssystem. Eine Ursache dieser Entwicklung ist der zunehmende Verlsut der Kontrolle des Staates über die Wirtschaft. Damit ist nicht gemeint, dass der Staat die Wirtschaft kontrollieren soll wie es in der Sowjetunion der Fall war. Es geht vielmehr darum, eine "Eskalation" der Wirtschaft zu vermeiden die sich in Börsencrashs, Firmenbankrotts und Änhlichem niederschlägt.
Die Ursache für eben diese Entwicklungen (in letzter Zeit immer häufiger) liegt an der fehlenden Kontrolle des Aktienmarktes und der schier uneingeschränkten Macht von Investment-Fond-Gesellschaften. Es sind nämlich nicht die Firmenbosse, die die ganzen Arbeitsplätze trotz steigendem Gewinn wegrationalisieren. Diese Entwicklung geht von den Lobbyisten der großen Investment-Gesellschaften aus, die in den Aufsichtsräten der großen Konzerne die Interessen ihrer Aktionäre vertreten und die verlagen nun mal nach einer möglichst großen Gewinnspanne, auch wenn dafür einige tausend Arbeitsplätze gestrichen werden. So kann es sogar vorkommen, dass ein Vertreter einer Fond-Gesellschaft für die Streichung des Arbeitsplatzes des Arbeitnehmers zuständig ist, der ihn indirekt beauftragt hat; kurzum: Der Arbeitnehmer streicht indirekt seinen eigenen Arbeitsplatz.
Durch steigende Produktion und gleichzeitige Verkleinerung der Arbeiterschaft kommt es beim Konzern irgendwann zum Kollaps und er geht bankrott.
Ihr glaubt mir nicht? Dann verratet mir wieso in letzter Zeit immer mehr Großkonzerne Insolvenz beantragen?

Lest euch mal Die Globalisierungsfalle durch. Das wurde von 2 Spiegel-Journalisten geschrieben (Namen sind mir leider momentan entfallen); ist zwar von 1997 aber imemr noch aktuell, einige der Vorraussagen in dem Buch sind schon eingetroffen, andere werden es wahrscheinlich bald, wenn die Wirtschaftsentwicklung so weitergeht und wir uns immer mehr den amerikansichen Turbo-Kapitalismus aufzwingen lassen.
Die EU und der Euro sind schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn Europa seine Wirtschaftspotential bündelt hat es eine CHance gegen den Dollar-Imperialismus.

Prof. Dr. Psycho R. Joker... Ende.
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ΑΓΕΩΜΕΤΡΗΤΟΣ ΜΗΔΕΙΣ ΕΙΟΙΤΩ.

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