Wie gesagt Craim, ich weiß ja nicht warum du drauf kommst das es ein Dual-Core ist. Ist wie gesagt "nur" Hyperthreading. Aber desswegen irgendwas rauszuschmeißen - humja. Wäre vielleicht mal etwas übertrieben.
Mit dem Hyperthreading: Angefangen hat das bei den Pentium 3 Xeons im Serverbereich die das schon länger konnten. Es war jedenfalls weit vor den DualCores von AMD da, und noch lange vor es irgendwelche Konkreten anhaltspunkte gab das es von AMD jemals sowas wie DualCores geben würde. Das einzige was bekannt war waren einige Andeutungen von AMD das es technisch möglich ist mit der Hammer Architektur (also dem A64 / Opteron) DualCores zu bauen ohne großartig in die Trickkiste greifen zu müssen wie Intel das getan hat.
Aber nochmal - HyperThreading war DEFINITIV nicht die Antwort auf AMDs DualCores, weil es diese zu dem Zeitpunkt noch nichtmal auf dem Papier gab, damals war ja selbst der Hammer selbst noch mehr ein Papiertieger als ein fertiger Prozessor. Wenn überhaupt dann sind die DualCores von AMD eine Art Antwort bzw. Weiterentwicklung von Intels HT Technologie. Oder auch eine logische Fortsetzung der Hammer Architektur, die es mit der Integrierung von Ram-Controller und vielen Northbridge-Funktionen ermöglicht einfach und performant einen zweiten Core anzubinden.
Zitat:
Und weshalb kamen sie erst so spät in den Verkauf?
Weil Intel die gleichen Probleme hatte wie vor einigen Monaten noch ATI mit ihren XT GPUs: Zu hohen Ausschuss der besten Cores, somit viel teurer als geplant.
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Naja. Man muss bei Chipfertigung immer schaun wie man seine Architektur auslegt und welche Fertigungstechniken man zur verfügung hat um möglichst viel zu erreichen. Viel kann in dem fall mindestens Rechenleistung, Energieverbrauch, Kosten sein. AMD hatte zwar seit einführung der Hammer Architektur die Möglichkeit (und vermutlich auch die Pläne) für DualCore CPUs, vermutlich auch Testsamples, aber das damalige 150nm Fertigungsverfahren hätte es AMD einfach nicht erlaubt zu akzeptablen Preisen akzeptabel viele Chips mit akzeptabler Taktrate zu produzieren. Man muss auch bedenken: AMD ist deutlich kleiner als Intel, vor allem was die Fertigungskapazitäten anbelangt. Intel kann es sich schlicht leisten in einem Werk eine Fertigungsstraße für entsprechende DualCores innerhalb relativ kurzer Zeit aus dem Boden zu stampfen. AMD hat entsprechende kapazitäten schlicht nicht.
Man muss ja auch bedenken das die DualCores annähernd die doppelte Chipfläche haben wie die SingleCores. Das bedeutet (sachen wie höhere Ausschussrate usw. mal außen vor gelassen) das man nur noch halb so viele DualCore-Chips herstellen kann wie man SingleCore könnte. AMD hatte schlicht nicht die Kapazitäten um Anfangs schon DualCores herzustellen. Erst der Umstieg auf 90nm Fertigung, dadurch die größere Ausbeute durch kleinere Chips und höhere Taktraten hat es AMD überhaupt erst ermöglicht die DualCores rauszubringen. Intel hat wie gesagt entsprechende Kapazitäten und konnte dadurch in sehr kurzer zeit mit (entsprechend improvisierten) DualCore Prozessoren nachziehen.
Dell komplett auf AMD umsteigen, das ich nicht lache. Das glaube ich frühestens wenn ich das auf Heise lese und hier an der BA ne latte Dell-Rechner mit AMD-Prozessoren rumstehen. Komplett werden die sicher garnix tun. Das sie möglicherweise doch noch AMD Prozessoren aufnehmen, möglich. Aber selbst wenn: Ich bezweifle das AMD die Fertigungskapazitäten hätte um so einen großen OEM wie Dell ausschließlich zu beliefern. Es gibt ja jetzt schon teilweise lieferprobleme. Die Fab36 wird da helfen, aber naja. Schaumermal.
Das mit 64-bit ist wieder ne andere sache. Auf dem Desktop bringt das wirklich nix, von dem her kann ich Intel schon verstehen das sie da nicht gleich mitgezogen sind. 64-bit bringt nur was wenn man 4 Gb Arbeitsspeicher und mehr Benutzt. Ich glaube kaum das IRGENDWER, selbst die absoluten bonzen-freaks unter euch einen Rechner mit über 4 Gb Speicher hat. Das wird man mit Desktop-Boards sowieso fast nicht können. Wo ich Intel nicht ganz verstehe ist bei den Xeons, denn da waren Systeme mit über 4 Gb Speicher in Servern schon recht verbreitet, und da dann runzutricksen ist schlicht schwachsinnig. Auf der Anderen Seite hat Intel da ihre Itanium-Systeme, die ja schon lange 64-bit Architekturen sind. Die haben sich halt mal wieder nicht so wirklich durchgesetzt weil die ganzen Software-Hersteller sich einfach verdammt schwer damit tun verschiedene Architekturen zu unterstützen. Ich schätze mal das AMD auf dem Desktop 64-bit auch nur eingeführt hat weil sie dadurch die Opteron und A64 Architektur für Server und Desktop gleich hatten. Das spart Entwicklungsaufwand, und spart vor allem auch Produktionskapazität. Marketingtechnische Gründe sollte man natürlich auch nicht unterschätzen.
Ein Vorteil von AMD momentan, vor allem auch im Server Bereich ist halt die Tatsache das mit der Hammer Architektur sehr gut skalierende, performante und vor allem auch recht kostengünstige Server mit riesigen Speichermengen realisieren kann. Ein Vier-Wege Opteron mit jeweils 4 Gb Speicher Pro CPU ist nix extrem schwieriges (vor allem mit den gesunkenen Speicherpreisen), aber etwas wofür man in nem Intanium-System oder ähnlich ein vielfaches des Geldes ausgeben würde. Außerdem skaliert bei der Hammer Architektur durch den Integrierten Ram-Controller im Gegensatz zu Intels P4s, Xeons und Itaniums die Speicherbandbreite mit. Und man braucht dafür keine Speziellen Chipsätze (die ja bei Intel die Speicheranbindung machen) die viel Entwicklungsgeld und Zeit Kosten, aber nur wenig Volumen haben. Sicher braucht man die Mainboards, aber die braucht man in jedem fall.
Die Opterons sind nicht umsonst so erfolgreich und haben teilweise Intel massiv verdrängt. Sie sind Momentan schlicht besser als die vergleichbaren Intel-Produkte. Nicht nur der Prozessor an sich, sondern auch das drum herum, die Skalierbarkeit, Anbindungsmöglichkeiten für High-Performance IO-Geräte (Gigabit Ethernet, FiberChannel, PCI-X usw.). Da ist noch viel machbar. Z.b. gibt es jetzt Blade-Server mit Opterons die man mit hilfe des Hyper-Transport Link zu einem mehrwege-System zusammenschalten kann. Sprich: Man "vernetzt" die einzelnen Blade-Systeme über externem, über Kabel realisierten HT-Link gleich wie das bei einem Vier-Wege System z.B. auf dem Mainboard passiert. Dadurch kannst du sowohl mehr Rechenleistung durch mehr Rechner (also Clustering) erreichen, als auch mehr Rechenleistung durch mehr Prozessoren in einem System (also Multiprozessorsysteme). Sowas ist mit Intels aktueller Technologie nicht denkbar, weil die entsprechenden Links schlicht nicht da sind.