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maxl 27-01-2007 00:16

Zitat:

Zitat von Psycho Joker (Beitrag 1412215)
Und nein, es ist nicht der einzig vernünftige, weil nur eine Möglichkeit unter vielen. Natürlich sind "Was-wäre-wenn-Spielchen" bloß Hirnwichserei, was aber die Behauptung, dass die Geschichte nicht komplett anders hätte verlaufen können, nicht weniger falsch macht. Und eine einzelnen Person kann halt doch den Unterschied machen, die Geschichte ist voll von Beispielen dafür. Und das müssen nicht mal Wissenschaftler sein.

Dann trennen wir das mal in einen Teil, wo wir uns einig sind und einen, über den es sich vielleicht zu diskutieren lohnt.

1.) Hätti-wari ist Blödsinn.

Der zweite Punkt ist nicht gerade leicht zu formulieren, aber probieren wir es mal so:

2.) Ein einzelnes Individum kann den gesellschaftliche Strömungen wesentlich beeinflussen. Es gibt Fälle, wo nur ein bestimmtes, einmaliges Individum dazu fähig ist.

Ich will jetzt nicht "Ohne-dem-wäre-das-nicht-passiert" hören, denn man kann aus der Vergangenheit lernen, über die Zuverlässigkeit der Berichterstattung diskutieren, aber nicht über die Vergangenheit an sich - zumindest nicht mit mir.

Es ist noch immer eine reine Glaubensfrage, aber ich sage jetzt beispielsweise, ob ein Bush oder ein anderer Republikanischer Hintern am Präsidentensessel sitzt ist egal, denn was er tut steht im Großen und Ganzen fest. Er kann Nuancen setzen, aber die wird die Zeit verwischen.

Psycho Joker 27-01-2007 04:55

Ja, bei der Bush-Sache gebe ich dir Recht. Aber dir muss auch klar sein, dass ein Unterschied besteht zwischen der Sitaution von Bush und der von Hitler.
Bush ist Teil einer politischen Partei in einem demokratischen System. Er hat gewisse Regeln an die er sich halten muss und gewisse Ziele, die er erreichen will und eine Anhängerschaft, die ihn unterstützt, weil sie seine Ziele unterstützt. Wenn Bush sich nicht an gewisse Spielregeln hält, dann verliert er seine Unterstützung und ist politisch nicht mehr handlungsfähig. Er hat zwar politische Macht, allerdings ist ihm diese Macht nur gewährt (vom demokratischen System und von seinen politischen Verbündeten, also seiner Partei).
Hitler war Kopf und Führer einer Massenbewegung in einem totalitären Staat. Nach dem Reichstagsbrand und der Machtübernahme der Nazis war Hitler unumschränkter Herrscher. Er musste sich an keine Regeln halten, er hat sie festgelegt. Der ganze Staat war auf ihn und seine persönlichen ideologischen Vorstellungen eingeschworen. Hitler konnte im Grunde machen, was er wollte, wenn jemand anderer Meinung war, wurde der unschädlich gemacht, wenn er Glück hatte, nur politisch. Hitler hatte unumschränkte politische Macht, die ihm nicht von einer Institution gewährt wurde, sondern die er an sich gerissen hat. Hitler war der entscheidende Faktor im Dritten Reich und in dessen Politik und damit auch im 2. Weltkrieg.

Verstehst du den Unterschied? Ein Amtsträger in einem demokratischen Staat braucht politische Zustimmung um irgendwas politisch bewegen zu können. Ein Diktator in einem totalitären Staat braucht das nicht.

@*-.NOD-Mod.-*: Ja nee ist klar, Väterchen Stalin war ja von Anfang an der große Welteroberer. Schon mal was darüber gehört, was Stalin und Trotzki so entzweit hat? Trotzki wollte die Weltrevolution vorantreiben, während Stalin die Doktrin vom "Sozialismus in einem Land" durchsetzen wollte. Stalin war der Rest der Welt im Grunde egal, ihm war nur wichtig, dass die Sowjetunion in Ruhe gelassen wird, damit sie aufgebaut und industrialisiert werden kann, während die Imperialisten der Welt sich gegenseitig zerfleischen.
Als nächstes hören wir, dass der Angriff auf die Sowjetunion ein Präventivkrieg war. :rolleyes:

maxl 27-01-2007 16:38

Aber worauf ich eben hinaus will, ist dass auch Hitler eine Machtbasis gebraucht hat. Ich will mich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, denn mit dem zweiten Weltkrieg und der Vorgeschichte habe ich mich nie sonderlich genau auseinander gesetzt. Aber Hitler war, wie so viele andere von dem Mythos der Überlegenheit des eigenen Volkes fasziniert. Das hat ihn nicht ausgezeichnet. Er hat die selben Ansichten vertreten, wie die meisten, letztlich über ein Drittel der Deutschen, denn man darf nicht vergessen, dass Hitler die Macht auf demokratischem Wege erlangt hat. Es gab für den Nationalsozialismus eine breite Basis und es hätte problemlos ein anderer daraus empor steigen können und die Macht an sich reißen. Es wäre jemand mit dem selben Gedankegut (*cough*) gewesen, jemand mit den selben Möglichkeiten - jemand der vielleicht das selbe gemacht hätte, bis auf einige Nuancen eben.

Bernd_XP 27-01-2007 18:04

Naja die "Machtergreifung" als demokratischen Prozess anzusehen halte ich für eine sehr gewagte These. Die NSDAP hätte es ohne Hitler nicht weit gebracht, und Stalin alleine hätte vermutlich niemals einen zweiten Weltkrieg angezettelt. Die Eroberung von Polen war zwischen Sovjetunion und Nazi-Deutschland abgesprochen, aber es war Hitler der daraufhin Frankreich überrant, England angegriffen und Amerika den Krieg erklärt hat, nicht Stalin. Und es war Hitler der den Angriff auf die Sovjetunion befohlen hat. Stalin spielt wirklich nur in C&C eine Rolle als Agressor.
Um wieder zum Anfang zu kommen: Obwohl Bush einige Kriege angezettelt hat (und gerade wieder dabei ist) würde ich keine Vergleiche ziehen, eben schon aufgrund der Staatsform. Sobald die nächste Wahl ansteht sind die 8 Jahre für Bush abgelaufen, und der nächste MUSS einiges anders machen. Einen Totalitären Staat wie unter Saddam oder Hitler (Da gibt es aber durchaus Parallelen) erkennt man schon an den eindeutigen Wahlergebnissen, die gibt es in den USA schon mal gar nicht.
Natürlich ist jede Persönlichkeit durch die eigene Vorgeschichte geprägt, aber das heißt nicht, dass sie die Geschichte nicht weiter eindeutig prägen kann. Es kommt sehr auf den Einzelfall an, ich halte es hier für Falsch da zu sehr zu verallgemeinern.

*-.NOD-Mod.-* 27-01-2007 18:53

Zitat:

Zitat von Psycho Joker (Beitrag 1412299)
@*-.NOD-Mod.-*: Ja nee ist klar, Väterchen Stalin war ja von Anfang an der große Welteroberer. Schon mal was darüber gehört, was Stalin und Trotzki so entzweit hat? Trotzki wollte die Weltrevolution vorantreiben, während Stalin die Doktrin vom "Sozialismus in einem Land" durchsetzen wollte. Stalin war der Rest der Welt im Grunde egal, ihm war nur wichtig, dass die Sowjetunion in Ruhe gelassen wird, damit sie aufgebaut und industrialisiert werden kann, während die Imperialisten der Welt sich gegenseitig zerfleischen.
Als nächstes hören wir, dass der Angriff auf die Sowjetunion ein Präventivkrieg war. :rolleyes:

Natürlich wollte Stalin erstmal das noch völlig unterindustrialisierte Russland aufbauen, bevor er sich an die Welteroberung wagt...
und das mit dem Präventivkrieg.... also nur wenn du's drauf anlegst das zu hören :D :D (es war nämlich einer :P , was keinesfalls heißen soll, dass ich den Krieg Hitlers, oder irgend eine seiner anderen Taten gutheißen will.)

maxl 27-01-2007 23:40

Zitat:

Zitat von Bernd_XP (Beitrag 1412386)
Naja die "Machtergreifung" als demokratischen Prozess anzusehen halte ich für eine sehr gewagte These.

Ich möchte es nicht als demokratischen Prozess ansehen, denn Drohungen und Einschüchterung sind keine demokratischen Mitteln, aber letztlich hat Hitler die Macht auf offiziell legalem Weg erreicht. Er hat den Einzug ins Parlament geschafft und wurde durch eine in der Verfassung festgelegte Notverordnung zum totalitären Herrscher.
Natürlich hat man das Ziel verfehlt, alleinig regierende Partei zu werden und hat daher andere Wege gehen müssen, aber man wurde immerhin zur stärksten Partei.
Zitat:

Zitat von Bernd_XP
Die NSDAP hätte es ohne Hitler nicht weit gebracht[...]

Wie gesagt - diese was-wäre-wenn-Sache geht mir ziemlich auf die Nerven. Ich glaube, dass fiktive Machtvakuum wäre ausgefüllt worden. Vielleicht wären manche Dinge anders verlaufen, aber wer kann das schon sagen. Ich denke auf jeden Fall, dass wir uns hier eine von höchstens 5 Personen ausgesucht haben, wo es sich zu diskutieren "lohnt".


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