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Nicht schlecht, Aaron.
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Hektors Abschied / Schiller
Andromache
Will sich Hektor ewig von mir wenden, Wo Achill mit den unnahbarn Händen Dem Patroklus schrecklich Opfer bringt? Wer wird künftig deinen Kleinen lehren Speere werfen und die Götter ehren, Wenn der finstre Orkus dich verschlingt? Hektor Theures Weib, gebiete deinen Thränen! Nach der Feldschlacht ist mein feurig Sehnen, Diese Arme schützen Pergamus. Kämpfend für den heil'gen Herd der Götter Fall' ich, und des Vaterlandes Retter Steig' ich nieder zu dem styg'schen Fluß. Andromache Nimmer lausch' ich deiner Waffen Schalle, Müßig liegt dein Eisen in der Halle, Priams großer Heldenstamm verdirbt. Du wirst hingehn, wo kein Tag mehr scheinet, Der Cocytus durch die Wüsten weinet, Deine Liebe in dem Lethe stirbt. Hektor All mein Sehnen will ich, all mein Denken In des Lethe stillen Strom versenken, Aber meine Liebe nicht. Horch! der Wilde tobt schon an den Mauern, Gürte mir das Schwert um, laß das Trauern! Hektors Liebe stirbt im Lethe nicht. Greetz Aaron |
Bist du unter die dichter gegangen ? oder macht Google alles möglich :D ;)
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"Brennendes Herz"
Unsere Seelen berührn sich,
du bist mir so nah, und doch unerreichbar, ein Traum, niemals wahr. Manchmal kommt es mir vor, Dich schon ewig zu kennen. Du schenkst mir das Glück, mein Herz scheint zu brennen. Manchmal kommt es mir vor, Dich überhaupt nicht zu kennen. Du schenkst mir die Sehnsucht und die Tränen brennen. Manchmal denke ich auch, Dich niemals zu kennen. Liebe und Trauer in meiner Seele brennen. Unsere Seelen berührn sich, du bist mir so nah, und doch unerreichbar, ein Traum, niemals wahr. Ps .@BhvGhost, ich liebe Gedichte seit meiner frühen jugend , habe damals auch mädchen öfters welche geschrieben in die ich verliebt war (//,->) Aber allgemein so gedichte , oder sachen wie Shakespear. Mich hat schon immer fasziniert wie die reden. Aber auch wie man was mit paar worten sagen kann das andere nicht mal mit taten vollbringen können. Greetz Aaron |
Dunkeler Falter / Börries Freiherr von Münchhausen
Wenn zwei Eheleute zum Sternenhimmel starrn,
Oder ein Bruder hält seiner lieben Schwester das Garn, Oder ein Freund schenkt bedachtsam dem Freunde ein Schwebt ein dunkeler Falter über den zwein! Einer von uns muß hinter dem Sarge gehn, Dran im Straßenwinde die Schleifen wehn, Einer von uns muß streun mit kalter Hand Erde hernieder vom bretternen Grabesrand! Einer von uns muß gehn nach Haus allein, Lieber Gott, laß mich der andere sein! Greetz Aaron |
Ein Freund
Ein Freund, der mir den Spiegel zeiget,
den kleinsten Flecken nicht verschweiget, mich freundlich warnt, mich herzlich schild, wenn ich nicht meine Pflicht erfüllt: DER IST MEIN FREUND, so wenig es auch scheint. Doch wenn mich einer schmeichelnd preiset, mich immer lobt, mir nichts verweiset, zu Fehlern gar die Hände reichet: DER IST MEIN FEIND, so freundlich er auch scheint. Greetz Aaron |
Für einen Freund
Für Dich, für einen Freund, der ein Platz in meinem Herzen hat, der mit mir rechnen kann, im Guten, wie im Bösen. Für Dich, für einen Freund, der mich auf meinem Weg begleitet hat, der mich auffing, als ich fiel. Für Dich, für einen Freund, der mich sein läßt wie ich bin, der mit mir Glück und Trauer teilen kann |
Treuer Freund den ich gern hätt'
Welch Augen sind dies,
die Leiden am Ende meines Herzens zu kennen? Welch Augen sind dies, meine ungedachten Gedanken zu wissen? Sie ruhen auf meiner Seele, ohne Hinterhalt kann ich mich an dir festhalten. Von Angesicht zu Angesicht, hinterm Spiegel der Wahrheit. Sehe ich dich.. Auch könnt ich doch dieses Bild bewahren, in meiner Seele festklammern. Ach könnt ich doch dieses herz besitzen, das du so gütig bereithällst. Und es für immer bei mir tragen. Halte fest an meiner Seite, Und du wirst bleiben, mein treuer Freund... Greetz Aaron |
Nimm mir nicht den Mut -
nimm mir die Angst. Nimm mich ruhig auseinander - doch halte mich auch zusammen. Nimm mich ganz für dich - aber laß mich auch wieder gehen. Nimm mich als mich - nicht als das, was du willst. |
Ich / Noora
ICH bin ein Kind des Todes,
mein Leben ist die Qual. ICH bin die Grausamkeit des Mordes, meine Handlungen sind fatal. ICH bin die Angst des Sterbens, meine Macht ist die Dunkelheit. ICH bin der Engel des Verderbens, meine Flügel bergen die Einsamkeit. ICH verkörpere die Intoleranz eurer Taten und bin euer Freund. ICH nähre den Hass gegen eure Taten und bin euer Feind. ICH wurde geboren in den ersten blutigen Erdenstunden, die Ewigkeiten überdauern werden, bis auch die letzten an ihren Wunden eines sinnlosen Todes sterben. ICH entstamme den Kriegen der vergangenen Zeiten, die Felder, Wälder und Straßen noch immer mit Blut bedecken. ICH schaffe die unzähligen, tödlichen Krankheiten und Seuchen, an denen noch weitere Tausende verrecken. ICH bin der Begründer der Armut eurer Herzen. Ihr seid meine Väter, ich euer dienender Sohn. ICH bin die Mutter des Reichtums eurer Schmerzen. Euer Untergang ist mein endgültiger Lohn. Meine Seele ist frei, mein Geist ist mächtig, mein Gewissen ist rein, denn ich selbst bin nicht schuldig. Greetz Aaron |
Augenlieder werden schwer,
Gedanken legen sich zum schlafen nieder kehren dann als Träume wieder lege mich hin und deck mich zu. Freue mich auf morgen! Hoffe etwas von dir zu hören, mich bei dir zu melden, nicht zu stören, Würd jetzt am liebsten bei Dir sein anstatt hier rumzuliegen. Würd dich in den schlaf ganz sanft und langsam wiegen. Meinen Kopf dann an dein Herz zu legen, hören wie es ruhig und leise schlägt, deinen Atem zuzuhören, dich zu sehen wie du schläfst davon träume ich. Deine Stirn zu küssen Dir zuzuflüstern: "Ich liebe dich" |
um die geisteswissenschaftler ein wenig zu belustigen:
Wird Schäfchens Wolle schwarz und braun Steht es am Elektrozaun Und wenn es mit den Augen rollt - Will es sagen: Zu viel Volt!! :D |
Schwarzes Loch / Noora
Träume kommen schwarz des Nachts
und rauben mir den Schlaf. Tödlich sind sie und ich erwach liegend in meinem Grab. Angst fesselt mich und ich bin starr, Tränen verstecken mein Gesicht. Der Schleier löst sich, es wird klar, Hoffnung in mir still zerbricht. Angstvoll bin ich im Leben, angstvoll auch im Traum; monoton wie der Regen, verästelt wie ein Baum. Ich frag mich, wozu leben, wenn man doch sterben muß? Wozu muß es mich geben, wer trauert nach mir groß? Gefangene des Lebens, zu groß die Angst vor Leid. Wem soll ich mich hingeben, wenn's nicht währt in Ewigkeit? Einsam bin ich im Sein, einsam auch im Sterben; hart wie ein lebloser Stein, kalt wie der bittre Mondenschein. Panik vor dem Erwachen, was bringt der nächst Tag. Ich höre die Welt klagen und fliehe in mein Grab. Verlorn bin ich im Diesseits, verlorn auch im Jenseits; dunkel wie das Universum, zehrend wie die Hoffnung. Greetz Aaron |
khalil Gibran
"Eine kleine weile noch, ein Augenblick des ruhens auf den wind, und eine andere frau wird mich gebären." |
La solitudine è un peccato
Per tutti quelli come me Che nella vita hanno perduto Un grande amore dentro se Quando quel giorno mi hai lasciato Salendo in macchina con lei Hai detto addio alla mia alegria E in questa vita sto toccando il fondo Dimmi dove sei Adesso cerco adesso inseguo te Nei giorni miei Mi manchi come mai Greetz Aaron |
Look outside the window,
what do you recognize? the sky, flowers or animals? just open ur soul, and you’ll see it’s freedom and that’s were u ever wanted to be! So it’s ur choice. Just jumpin’ out of the window where u see? would be easy n’ fast, but then ur soul will never be free! Can’t u wait till u reached da door? cant’t just wait, till u walked along the floor? Sure, sometimes it’s very hard, and joy and happyness are often very rare, …….…but, plz, who said live is fair? (thx my darling) In live there’s no way back for both, u see but if u take the door, u can at least think back, think back bout ur way think of why u’ll be remembered and what u’ve achieved, cause dats what its all about and what makes ur live unique. So dare to be proud of u and just enjoy the view, ‘cause if u just dare to walk your way, it’s coming back to you… Greetz Aaron |
Nie mehr zurück / Noora
Ich bin davon gerannt
ließ alles zurück wollte alles Vergessen und neu beginnen hunderte Kilometer weit weg nannte es mein neues Zuhause Ich litt und ich trauerte ich weinte viel und versuchte zu Vergessen ich blieb viele Jahre Aber an meinen Fersen haftete was ich von mir werfen wollte jeder meiner fußabdrücke füllte sich mit alten erinnerungen und ich fuhr noch einmal hunderte Kilometer weit zurück Um ein Grab zu finden und ein leeres Haus Ich weinte und machte mich wieder auf den Rückweg mit der bitteren Gewißheit daß die Vergangenheit wirklich nur noch Vergangenheit ist Greetz Aaron |
Fragen / Heinrich Heine
Am Meer, am wüsten, nächtlichen Meer
Steht ein Jüngling-Mann, Die Brust voll Wehmut, das Haupt voll Zweifel, Und mit düstern Lippen fragt er die Wogen: "O löst mir das Rätsel des Lebens, Das qualvoll uralte Rätsel, Worüber schon manche Häupter gegrübelt, Häupter in Hieroglyphenmützen, Häupter in Turban und schwarzem Barett, Perückenhäupter und tausend andre Arme, schwitzende Menschenhäupter - Sagt mir, was bedeutet der Mensch? Woher ist er kommen? Wo geht er hin? Wer wohnt dort oben auf goldenen Sternen?" Es murmeln die Wogen ihr ewges Gemurmel, Es wehet der Wind, es fliehen die Wolken, Es blinken die Sterne, gleichgültig und kalt, Und ein Narr wartet auf Antwort Greetz Aaron |
Ich weiß nicht was soll es bedeuten / Heinrich Heine
Ich weiß nicht was soll es bedeuten,
Daß ich so traurig bin; Ein Märchen aus alten Zeiten, Das kommt mir nicht aus dem Sinn. Die Luft ist kühl und es dunkelt, Und ruhig fließt der Rhein; Der Gipfel des Berges funkelt Im Abendsonnenschein. Die schönste Jungfrau sitzet Dort oben wunderbar; Ihr goldnes Geschmeide blitzet, Sie kämmt ihr goldenes Haar. Sie kämmt es mit goldenem Kamme Und singt ein Lied dabei; Das hat eine wundersame, Gewaltige Melodei. Den Schiffer im kleinen Schiffe Ergreift es mit wildem Weh; Er schaut nicht die Felsenriffe, Er schaut nur hinauf in die Höh. Ich glaube, die Wellen verschlingen Am Ende Schiffer und Kahn; Und das hat mit ihrem Singen Die Lore-Ley getan. Greetz Aaron |
Abschied / Karl Herloßsohn
Wenn die Schwalben heimwärts zieh'n,
Wenn die Rosen nicht mehr blühn, Wenn der Nachtigall Gesang Mit der Nachtigall verklang; Fragt das Herz in bangem Schmerz: Ob ich Euch wohl wiederseh'? - Scheiden, ach Scheiden thut weh! - Wenn die Schwäne südwärts ziehn, Dorthin, wo Orangen blüh'n, Wenn das Abendroth versinkt, Durch die grünen Wipfel blinkt; Fragt das Herz in bangem Schmerz: Ob ich Euch auch wiederseh'? Scheiden, ach Scheiden thut weh! - Armes Herz, was klagest Du! Ach Du gehst auch einst zur Ruh! Was auf Erden, - muß vergeh'n; Gibt es dort ein Wiedersehn? Fragt das Herz in bangem Schmerz. - Thut auch hier das Scheiden weh: Glaub', daß ich Dich wiederseh. Greetz Aaron |
Und immer hat's geklungen von dem Dreiritterstein
Ein Märchen aus uralten Zeiten also, soso...
in Wirklichkeit hat Kollege Brentano die Loreley-Figur nur 23 Jahre vorher erfunden. Bittesehr: Lore Lay Zu Bacharach am Rheine Wohnt' eine Zauberin, Sie war so schön und feine Und riß viel Herzen hin. 5 Und brachte viel zu Schanden Der Männer ringsumher; Aus ihren Liebesbanden War keine Rettung mehr. 10 Der Bischof ließ sie laden Vor geistliche Gewalt Und mußte sie begnaden, So schön war ihr Gestalt. 15 Er sprach zu ihr gerühret: "Du arme Lore Lay! Wer hat dich denn verführet Zu böser Zauberei?" 20 "Herr Bischof, laßt mich sterben! Ich bin des Lebens müd, Weil jeder muß verderben, Der meine Augen sieht! Die Augen sind zwei Flammen, Mein Arm ein Zauberstab-- O legt mich in die Flammen, O brechet mir den Stab!"-- 25 "Ich kann dich nicht verdammen, Bis du mir erst bekennt, Warum in deinen Flammen Mein eignes Herz schon brennt. 30 Den Stab kann ich nicht brechen, Du schöne Lore Lay! Ich müßte denn zerbrechen Mein eigen Herz entzwei!" 35 "Herr Bischof, mit mir Armen Treibt nicht so bösen Spott Und bittet um Erbarmen Für mich den lieben Gott! 40 Ich darf nicht länger leben Ich liebe keinen mehr.-- Den Tod sollt Ihr mir geben, Drum kam ich zu Euch her! Mein Schatz hat mich betrogen, Hat sich von mir gewandt, Ist fort von mir gezogen, Fort in ein fremdes Land. 45 Die Augen sanft und wilde, Die Wangen rot und weiß, Die Worte still und milde, Das ist mein Zauberkreis. 50 Ich selbst muß drin verderben, Das Herz tut mir so weh; Vor Schmerzen möcht ich sterben, Wenn ich mein Bildnis seh. 55 Drum laßt mein Recht mich finden, Mich sterben wie ein Christ, Denn alles muß verschwinden, Weil er nicht bei mir ist!" 60 Drei Ritter läßt er holen: "Bringt sie ins Kloster hin! Geh, Lore! -- Gott befohlen Sei dein berückter Sinn! Du sollst ein Nönnchen werden, Ein Nönnchen schwarz und weiß, Bereite dich auf Erden Zu deines Todes Reis'!" 65 Zum Kloster sie nun ritten, Die Ritter alle drei, Und traurig in der Mitten Die schöne Lore Lay. 70 "O Ritter, laßt mich gehen Auf diesen Felsen groß, Ich will noch einmal sehen Nach meines Lieben Schloß. 75 Ich will noch einmal sehen Wohl in den tiefen Rhein Und dann ins Kloster gehen Und Gottes Jungfrau sein." 80 Der Felsen ist so jähe, So steil ist seine Wand, Doch klimmt sie in die Höhe, Bis daß sie oben stand. Es binden die drei Ritter Die Rosse unten an Und klettern immer weiter Zum Felsen auch hinan. 85 Die Jungfrau sprach: "Da gehet Ein Schifflein auf dem Rhein; Der in dem Schifflein stehet, Der soll mein Liebster sein! 90 Mein Herz wird mir so munter, Er muß mein Liebster sein!"-- Da lehnt sie sich hinunter Und stürzet in den Rhein. 95 Die Ritter mußten sterben, Sie konnten nicht hinab; Sie mußten all verderben Ohn Priester und ohn Grab. 100 Wer hat dies Lied gesungen? Ein Schiffer auf dem Rhein, Und immer hat's geklungen Von dem Dreiritterstein: Lore Lay! Lore Lay! Lore Lay! Als wären es meiner drei! |
An die Freude / Friedrich von Hagedorn
Freude, Göttin edler Herzen!
Höre mich Laß die Lieder, die hier schallen, Dich vergrössern, dir gefallen: Was hier tönet, tönt durch dich. Muntre Schwester süsser Liebe! Himmelskind! Kraft der Seelen, Halbes Leben! Ach, was kann das Glück uns geben, Wenn man dich nicht auch gewinnt? Stumme Hüter todter Schätze Sind nur reich. Dem der keinen Schatz bewachet, Sinnreich scherzt und singt und lachet, Ist kein karger König gleich. Gieb den Kennern, die dich ehren, Neuen Muth, Neuen Scherz den regen Zungen, Neue Fertigkeit den Jungen, Und den Alten neues Blut. Du erheiterst, holde Freude! Die Vernunft. Flieh, auf ewig, die Gesichter Aller finstern Splitterrichter Und die ganze Heuchlerzunft! Greetz Aaron |
Unter der roten Laterne von St. Pauli
Heute Nacht, heute Nacht, geht der Traum meines Lebens zu Ende, denn sein Schiff sticht in See, und mein Liebster nahm Abschied von mir. Lebe wohl! sagte er, und er gab mir noch einmal die Hände. Bleib mir treu sagte ich, meine Sehnsucht ist immer bei dir. Unter der roten Laterne von St. Pauli sang mir der Wind heut zum Abchied sein Lied. Hm hm, hm hm, hm hm. Drum denk ich immer so gern an St. Pauli, wenn auch mein Liebster mich lang nicht mehr sieht. Hm hm, hm hm, hm hm. Seh ich vor mir blauer Junge dein braunes Gesicht, Träum ich von dir, weil dein Mund mir den Himmel verspricht. Unter der roten Laterne von St. Pauli werd ich am Tag deiner Heimkehr einst stehn. Hm hm, hm hm, hm hm. Das gibt ein Wiedersehn. Seh ich vor mir blauer Junge dein braunes Gesicht, Träum ich von dir, weil dein Mund mir den Himmel verspricht. Unter der roten Laterne von St. Pauli werd ich am Tag deiner Heimkehr einst stehn. Hm hm, hm hm, hm hm. Das gibt ein Wiedersehn. |
Die seltsamen Menschen / Magnus Gottfried Lichtwer
Ein Mann, der in der Welt sich trefflich umgesehn,
Kam endlich heim von seiner Reise, Die Freunde liefen schaarenweise, Und grüßten ihren Freund; so pflegt es zu geschehn, Da hieß es allemal: Uns freut von ganzer Seele Dich hier zu sehn, und nun: Erzähle! Was ward da nicht erzählt? Hört, sprach er einst,ihr wißt, Wie weit von uns'rer Stadt zu den Huronen ist, Eilfhundert Meilen hinter ihnen, Sind Menschen, die mir seltsam schienen, Sie sitzen oft bis in die Nacht, Beisammen vest auf einer Stelle, Und denken nicht an Gott und Hölle. Da wird kein Tisch gedeckt, kein Mund wird naß gemacht, Es könnten um sie her die Donnerkeile blitzen, Zwei Heer' im Kampfe stehn; sollt auch der Himmel schon Mit Krachen seinen Einfall drohn, Sie blieben ungestöret sitzen. Denn sie sind taub und stumm, doch läßt sich dann und wann Ein halbgebrochner Laut aus ihrem Munde hören, Der nicht zusammen hängt, und wenig sagen kann, Ob sie die Augen schon darüber oft verkehren. Man sah mich oft erstaunt zu ihrer Seite stehen, Denn wenn dergleichen Ding geschieht, So pflegt man öfters hinzugehen, Daß man die Leute sitzen sieht. Glaubt, Brüder! daß mir nie die gräßlichen Geberden Aus dem Gemüthe kommen werden, Die ich an ihnen sah; Verzweiflung, Raserei, Boshafte Freud' und Angst dabei, Die wechselten in den Gesichtern. Sie schienen mir, das schwör' ich euch, An Muth den Furien, an Ernst den Höllenrichtern, An Angst den Missethätern gleich. Allein, was ist der Zweck? so fragten hier die Freunde, Vielleicht besorgen sie die Wohlfahrt der Gemeinde? Ach nein! So suchen sie vielleicht des Zirkels Viereck finden? Nein! So bereun sie alte Sünden? Das ist es alles nicht So sind sie gar verwirret, Wenn sie nicht hören, reden fühlen, Noch sehn, was thun sie denn? Sie spielen. Greetz Aaron |
Entfremdung
In den Bäumen kann ich keine Bäume mehr sehen. Die Äste haben nicht die Blätter, die sie in den Wind halten. Die Früchte sind süß, aber ohne Liebe. Sie sättigen nicht einmal. Was soll nur werden? Vor meinen Augen flieht der Wald, vor meinem Ohr schließen die Vögel den Mund, für mich wird keine Wiese zum Bett. Ich bin satt vor der Zeit und hungre nach ihr. Was soll nur werden? Auf den Bergen werden nachts die Feuer brennen. Soll ich mich aufmachen, mich allem wieder nähern? Ich kann in keinem Weg mehr einen Weg sehen. |
Einsames Wesen / Noora
Einsames Wesen,
bist es zu lange gewesen; die Kälte der Gefühllosigkeit giert durch deine Glieder und schreit nach schönen Liedern und weint um die vergangene Zeit. Einsames Wesen, kannst in deinem eigenen Buch nicht mehr lesen und suchst nach liebevollen Gesten, nach Worten, die dir bekannt, nach Menschen, die dir verwandt in die Augen sehen und ohne Worte verstehen. Einsames Wesen, bist dir fremd geworden, hast dich selbst verloren unter deiner Decke der Akzeptanz; stehst neben dir und spürst, du kannst dich noch mehr verliern, wenn du weiter tanzt. Einsames Wesen, hast dir ein Labyrinth gebaut; wagst keinen Schritt, wagst keinen Laut, schreist blind in die Nacht aus Alpträumen erwacht; suchst Licht und zerbrichst an deiner Angst. Greetz Aaron |
Verlorenes Ich / Gottfried Benn
Verlorenes Ich, zersprengt von Stratosphären,
Opfer des Ion -: Gamma-Strahlen-Lamm - Teilchen und Feld -: Unendlichkeitschimären auf deinem grauen Stein von Notre-Dame. Die Tage gehn dir ohne Nacht und Morgen, Jahre halten ohne Schnee und Frucht bedrohend das Unendliche verborgen - die Welt als Flucht. Wo endest du, wo lagerst du, wo breiten sich deine Sphären an - Verlust, Gewinn -: ein Spiel von Bestien: Ewigkeiten, an ihren Gittern fliehst du hin. Der Bestienblick: die Sterne als Kaldaunen, der Dschungeltod als Seins- und Schöpfungsgrund, Mensch, Völkerschlachten, Katalaunen hinab den Bestienschlund. Die Welt zerdacht. Und Raum und Zeiten und was die Menschheit wob und wog, Funktion nur von Unendlichkeiten - die Mythe log. Woher, wohin - nicht Nacht, nicht Morgen. kein Evoë, kein Requiem, du möchtest der ein Stichwort borgen - allein bei wem? Ach, als sich alle einer Mitte neigten und auch die Denker nur den Gott gedacht, sie sich den Hirten und dem Lamm verzweigten, wenn aus dem Kelch das Blut sie rein gemacht, und alle rannen aus der einen Wunde, brachen das Brot, das jeglicher genoß - oh ferne zwingende erfüllte Stunde, die einst auch das verlorne Ich umschloß. Greetz Aaron |
Wär' ich im Bann von Mekkas Toren / Ferdinand Freiligrath
Wär' ich im Bann von Mekkas Toren,
Wär' ich auf Yemens glühndem Sand, Wär' ich am Sinai geboren, Dann führt' ein Schwert wohl diese Hand; Dann zög' ich wohl mit flücht'gen Pferden Durch Jethros flammendes Gebiet! Dann hielt' ich wohl mit meinen Herden Rast bei dem Busche, der geglüht; Dann abends wohl vor meinem Stamme, In eines Zeltes luft'gem Haus, Strömt' ich der Dichtung innre Flamme In lodernden Gesängen aus; Dann wohl an meinen Lippen hinge Ein ganzes Volk, ein ganzes Land; Gleichwie mit Salomonis Ringe Herrscht' ich, ein Zauberer, im Sand. Nomaden sind ja meine Hörer, Zu deren Geist die Wildnis spricht; Die vor dem Samum, dem Zerstörer, Sich werfen auf das Angesicht; Die allzeit auf den Rossen hängen, Absitzend nur am Wüstenbronn; Die mit verhängten Zügeln sprengen Von Aden bis zum Libanon; Die nachts, als nimmermüde Späher, Bei ihrem Vieh ruhn auf der Trift, Und, wie vorzeiten die Chaldäer, Anschaun des Himmels goldne Schrift; Die oft ein Murmeln noch vernehmen Von Sina's glutgeborstnen Höhn, Die oft des Wüstengeistes Schemen In Säulen Rauches wandeln sehn; Die durch den Riß oft des Gesteines Erschaun das Flammen seiner Stirn - Ha, Männer, denen glühnd wie meines In heißen Schädeln brennt das Hirn. O Land der Zelte, der Geschosse! O Volk der Wüste, kühn und schlicht! Beduin, du selbst auf deinem Rosse Bist ein phantastisches Gedicht! - Ich irr' auf mitternächt'ger Küste; Der Norden, ach, ist kalt und klug. Ich wollt', ich säng' im Sand der Wüste, Gelehnt an eines Hengstes Bug. Greetz Aaron |
Nicht schlecht das Freiligrath-Gedicht.
Etwas seltsam diese ständige Anspielung auf die Tora bzw. Genesis. - Der brennender Busch, als der Gott Moses erschienen ist - Der Sinai, wo er sich ganz Israel gezeigt hat - Jethro, der Schwiegervater Moses und Begründer des Richtersystems - Salomo - Der Libanon, dessen Zedern Salomon besungen hat - Die Rauchsäule, als die Gott seinem Volk vorangegangen ist Wo doch die meisten Araber Mohammedaner sind. Aber er sieht diese Region wohl als Geburtsstätte aller dieser Religionen, womit er ja Recht hat. Doch seltsam, daß auf den Islam kaum Bezug genommen wird. Trotzdem gut. Er wäre ein würdiger Anhänger des Mahdi gewesen. |
Zwielicht / Joseph Freiherr von Eichendorff
Dämmrung will die Flügel spreiten,
Schaurig rühren sich die Bäume, Wolken zieh'n wie schwere Träume- Was will dieses Grau'n bedeuten? Hast ein Reh du, lieb vor andern, Laß es nicht alleine grasen, Jäger zieh'n im Wald' und blasen, Stimmen hin und wieder wandern. Hast du einen Freund hienieden, Trau ihm nicht zu dieser Stunde, Freundlich wohl mit Aug' und Munde, Sinnt er Krieg im tück'schen Frieden. Was heut müde gehet unter, Hebt sich morgen neugeboren. Manches bleibt in Nacht verloren- Hüte dich, bleib' wach und munter! PS. Churchill http://smilies.cncforen.de/smilies/A.F.Yes.gif Greetz Aaron |
"Hast ein Reh du, lieb vor anderen"
:rofl: Also, das ist ja wirklich zum kugeln! So ein Superkitsch! Außerdem gibt es fast kein Gedicht von Eichendorf ohne "Wald". Der olle Waldschrat! :santa: |
Eins und Alles / Johann Wolfgang von Goethe
:blah: GRÜß GOTT!!!
Im Grenzenlosen sich zu finden Wird gern der Einzelne verschwinden, Da löst sich aller Überdruß; Statt heißem Wünschen, wildem Wollen, Statt läst'gem Fordern, strengem Sollen Sich aufzugeben ist Genuß. Weltseele, komm, uns zu durchdringen! Dann mit dem Weltgeist selbst zu ringen, Wird unsrer Kräfte Hochberuf. Teilnehmend führen gute Geister, Gelinde leitend, höchste Meister, Zu dem, der alles schafft und schuf. Und umzuschauen das Geschaffne, Damit sich's nicht zum Starren waffne, Wirkt ewiges, lebendiges Tun. Und was nicht war, nun will es werden, Zu reinen Sonnen, farbigen Erden, In keinem Falle darf es ruhn. Es soll sich regen, schaffend handeln, Erst sich gestalten, dann verwandeln; Nur scheinbar steht's Momente still. Das Ewige regt sich fort in allen: Denn alles muß in Nichts zerfallen, Wenn es im Sein beharren will. Greetz Aaron |
Wenn die Seele am überlaufen ist
der Körper erschöpft, der Geist nicht mehr in meiner Macht zu lang an Arbeit - an Leid gedacht mein Körper klagt und pocht vor Schmerz Aufruhr und Schwere belasten mein Herz alles liegt brach und weigert sich zu leben ich kann meinem Gegenüber keinen Trost mehr geben Mein Körper rebelliert und lehnt sich auf Tiefe und Schwärze nehmen ihren Lauf Mir fehlen die Worte in dieser Zeit in mir nur Dunkel und Traurigkeit Ich kann nicht mehr geben - - will nicht mehr ...... Ich denk an Scheiden aus dieser Welt Doch gibt's eins was mich hier noch hält Die Erinnerung an ein liebes Wort Die Wärme, der Geruch von einem Ort Ein Mensch wie du - die du fühlst und zärtlich mich umgibt Die meine Stimmung mit Liebe hebt die mich streichelt mit ihrem Gefühl, wie der Wind in Zeiten in denen ich traurig bin und blind für alles was die Welt an Sonne in sich trägt. Ich lass` meinen Tränen freien Lauf Und fühl` wie mich`s befreit Vorbei - die Zeiten der grausamen Einsamkeit |
Gefühle der Einsamkeit / Marcel Lange
Kennst du das Gefühl, das Gefühl das dich quält?
Es fühlt sich so an ,wie ein kalter Windhauch im tiefsten Winter. Kennst du das Gefühl , das Gefühl das dich zum Nachdenken bringt? Es fühlt sich an ,wie tiefer Schmerz im gequälten Herz. Das Gefühl das dich allein lässt, kennst du es? Du bist der einzigste Mensch der dich versteht, so fühlst du es. Das Gefühl das dich zum Weinen bringt,kennst du es? Du bist verzweifelt,hoffnungslos und unglücklich, so fühlst du es. Kennst du das Gefühl , das Gefühl das zur Fehlentscheidung führt? Du denkst daran zu sterben vor Sehnsüchten, so fühlst du es. Kennst du das Gefühl, das Gefühl , das dich blaß macht? Du bist öfter gekränkt als gewollt, so fühlst du es. Das Gefühl nennt sich Einsamkeit. Lehne dich heraus und besiege die Einsamkeit. Geh aus dir raus und offenbare dein wahres Ich, so wirst du zum Gewinner,und dein Herz wird frei. Greetz Aaron |
Die 3 gemalten Ritter
"Frau Berte, hört: Ihr dürftet nun
Mir einmal einen Gefallen tun!" "Was denkt Ihr, Graf? Wohin denket Ihr? Vor den drei gemalten Rittern hier?" Drei Ritter prahlen auf der Wand Mit rollenden Augen, am Dolch die Hand. "Wer, Frau, ist diese Ritterschaft?" "Drei Vettern und alle drei tugendhaft! Gelobt Ihr, Graf, die Ehe mir Bei den drei gemalten Rittern hier, Will ich - Ihr laßt es doch nicht ruhn - Euch einmal einen Gefallen tun." Das Gräflein zwinkert den Rittern zu. ("Frau Berte, welch eine Gans bist du!") Das Gräflein hebt die Finger flink. ("Frau Berte, du bist ein dummes Ding!") "Trautlieb, ich schwör und beschwör es dir Bei den drei gemalten Rittern hier!" Jetzt rufen aus einem Mund die drei: "Es ist geredet und bleibt dabei!" Die Wand versinkt: dahinter stehn Drei gültge Zeugen. So ist's geschehn. Greetz Aaron |
Aussöhnung / Goethe
Die Leidenschaft bringt Leiden! - Wer beschwichtigt
Beklommnes Herz das allzuviel verloren? Wo sind die Stunden, überschnell verflüchtigt? Vergebens war das Schönste dir erkoren! Trüb' ist der Geist, verworren das Beginnen; Die hehre Welt wie schwindet sie den Sinnen! Da schwebt hervor Musik mit Engelschwingen, Verflicht zu Millionen Tön' um Töne, Des Menschen Wesen durch und durch zu dringen, Zu überfüllen ihn mit ew'ger Schöne: Das Auge netzt sich, fühlt im höhern Sehnen Den Götter-Wert der Töne wie der Tränen. Und so das Herz erleichtert merkt behende, Daß es noch lebt und schlägt und möchte schlagen, Zum reinsten Dank der überreichen Spende Sich selbst erwidernd willig darzutragen. Da fühlte sich - o daß es ewig bliebe! - Das Doppel-Glück der Töne wie der Liebe. Greetz Aaron |
Silvester / Frank Wedekind
Mein Fenster öffnet sich um Mitternacht,
Die Glocken dröhnen von den Türmen nieder, Die Berge leuchten rings in Flammenpracht, Und aus den dunklen Gassen hallen Lieder. Will mir der Lärm, will mir der blut'ge Schein Des nahen Völkerkriegs Erwachen deuten? - Noch ist die Saat nicht reif. Die Glocken läuten Dem neuen Jahr. - Wird es ein beßres sein? Ein neues Jahr, in dem mit blassem Neid Die Habsucht und die Niedertracht sich messen; Ein neues Jahr, das nach Vernichtung schreit; Ein neues Jahr, in dem die Welt vergessen, Daß sie ein Altar dem lebend'gen Licht; Ein neues Jahr, des dumpfe Truggewalten Den Adlerflug des Geistes niederhalten; Ein neues Jahr! - Ein beßres wird es nicht. Von Goldgier triefend und von Gaunerei, Die Weltgeschichte, einer feilen Dirne Vergleichbar, kränzt mit Weinlaub sich die Stirne, Und aus der Brust wälzt sich ihr Marktgeschrei: Herbei, ihr Kinder jeglicher Nation; An Unterhaltung ist bei mir nicht Mangel. Im Internationalen Tingeltangel, Geschminkt und frech, tanz' ich mir selbst zum Hohn. Den he'ligen Ernst der menschlichen Geschicke Wandl' ich zur Posse, daß ihr gellend lacht; Den Freiheitsdurst'gen brech' ich das Genicke, Damit mein Tempel nicht zusammenkracht. Ich bin der Friede, meine holden Blicke Besel'gen euch in ew'ger Liebesnacht; Wärmt euch an mir und schlaft bei meinem Liede Sanft und behaglich ein; ich bin der Friede! Drum segne denn auch für das künft'ge Jahr Gott euren süßen Schlaf. Das Todesröcheln Des Bruders auf der Freiheit Blutaltar Verhallt, wenn meine fleisch'gen Lippen lächeln. Nur wenn der eigne Geldsack in Gefahr, Dann tanz' ich mit den schellenlauten Knöcheln Sofort Alarm, damit euch eure Schergen Zu den geraubten neue Schätze bergen. Warum schuf Gott den Erdball rund, warum Schuf Krupp'sche Eisenwerke er in Essen, Als daß den Heiden wir mit Christentum Und Schnaps das Gold aus den Geweiden pressen. Ein halb Jahrtausend ist das nun schon Mode, Doch sehr verfeinert hat sich die Methode: Kauf oder stirb! Wer seines Goldes bar, Den plagt dann ferner auch kein Missionar. Ich bin der Friede, meine Schellen läuten, Sobald des Menschen Herz sich neu belebt, Und meine Füße, die den Tod bedeuten, Zerstampfen, was nach Licht und Freiheit strebt. Ich bin der Friede, und so wahr ich tanze Auf Gräbern in elektrisch grellem Glanze, Es fällt zum Opfer mir das künft'ge Jahr, Wie das geschiedne mir verfallen war! So sang die Göttin. Aber Gott sei Dank, Noch eh sie dirnenhaft von hinnen knixte, Gewahrt' ich, daß die üpp'ge Diva krank Und alt, so rot sie sich die Wangen wichste, Daß schon der Tod ihr selbst die Brust gehöhlt; Und tausend Bronchien rasselten im Chore: Der rote Saft sprengt dieses Leichnams Tore, Eh er noch einmal seine Jahre zählt. Dann wurden unterird'sche Stimmen laut: Der Mensch sei nicht zum Knecht vor goldnen Stufen, Es sei zum Herrscher nicht der Mensch berufen, Der Mensch sei nur dem Menschen angetraut. Ein dumpfes Zittern, wie aus Katakomben, Erschütterte den Boden. Alsogleich Ward jeden Gastes Antlitz kreidebleich: Bewahr' uns Gott vor Anarchie und Bomben! Ich aber denke: Eh ein Jahr vergeht, Vergeht die Kirchhofsruhe. Böse Zeichen Verkünden einen Krieg, der seinesgleichen Noch nicht gehabt, solang die Erde steht. Noch ist die Saat nicht reif, doch wird sie reifen, Und Habgier gegen Habgier greift zum Schwert; Es wird der Bruder, seines Bruders wert, Dem Bruder mörd'risch nach der Kehle greifen. Die Glocken sind verhallt, verglommen sind Die Feuerbrände und verstummt die Lieder; Die alte, ew'ge, blinde Nacht liegt wieder, Wie sie nur je auf Erden lag, so blind; Und doch äängt das Geschick an einem Haar Und läßt sich doch vom Klügsten nicht ergründen. Wie werden diese Welt wir wiederfinden, Wenn wir sie wiederfinden, übers Jahr? Greetz Aaron |
Zeit, diesen Thread passend und würdig fortzuführen!
Johann Wolfgang von Goethe:
Der Osterspaziergang (Aus Faust I) Vom Eise befreit sind Strom und Bäche Durch des Frühlings holden, belebenden Blick, Im Tale grünet Hoffnungsglück; Der alte Winter, in seiner Schwäche, Zog sich in rauhe Berge zurück. Von dort her sendet er, fliehend, nur Ohnmächtige Schauer körnigen Eises In Streifen über die grünende Flur. Aber die Sonne duldet kein Weißes, Überall regt sich Bildung und Streben, Alles will sie mit Farben beleben; Doch an Blumen fehlts im Revier, Sie nimmt geputzte Menschen dafür. Kehre dich um, von diesen Höhen Nach der Stadt zurück zu sehen! Aus dem hohlen finstern Tor Dringt ein buntes Gewimmel hervor. Jeder sonnt sich heute so gern. Sie feiern die Auferstehung des Herrn, Denn sie sind selber auferstanden: Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern, Aus Handwerks- und Gewerbesbanden, Aus dem Druck von Giebeln und Dächern, Aus der Straßen quetschender Enge, Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht Sind sie alle ans Licht gebracht. Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge Durch die Gärten und Felder zerschlägt, Wie der Fluß in Breit und Länge So manchen lustigen Nachen bewegt, Und, bis zum Sinken überladen, Entfernt sich dieser letzte Kahn. Selbst von des Berges fernen Pfaden Blinken uns farbige Kleider an. Ich höre schon des Dorfs Getümmel, Hier ist des Volkes wahrer Himmel, Zufrieden jauchzet groß und klein: Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein! |
Erinnerung
Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah, Lerne nur das Glück ergreifen, Denn das Glück ist immer da. von: Johann Wolfgang von Goethe |
Wilhelm Busch - Die Selbstkritik hat viel für sich
Die Selbstkritik hat viel für sich. Gesetzt den Fall, ich tadle mich: So hab ich erstens den Gewinn, Daß ich so hübsch bescheiden bin; Zum zweiten denken sich die Leut, Der Mann ist lauter Redlichkeit; Auch schnapp ich drittens diesen Bissen Vorweg den andern Kritiküssen; Und viertens hoff ich außerdem Auf Widerspruch, der mir genehm. So kommt es denn zuletzt heraus, Daß ich ein ganz famoses Haus. |
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